Knapp drei Jahre nach ihrem musikalisch opulent garnierten Best-„Friends„-Outing ziehen die White Lies ihre Sound-Zügel wieder etwas straffer.
Das neue, simpel titulierte Studioalbum namens „Five“ führt den Hörer zu Beginn aber erst einmal ein wenig in die Irre.
Die großspurig angekündigten Gitarren sucht man während der ersten zehn Minuten noch vergebens. Das in Hall getränkte und von wabernden Flächen ummantelte Einstiegsduo („Time To Give“, „Never Alone“) orientiert sich in gewohnter Art und Weise in Richtung 80s-Pop.
Erst mit leichten Klängen einer Akustikklampfe und dem Einstreuen dumpfer Distortion wendet sich das Blatt („Finish Line“).
Noch ein kurzer Gruß vom Hymnen-Olymp („Kick Me“), dann legen Harry McVeigh, Charles Cave und Jack Lawrence-Brown richtig los. Plötzlich klingen die White Lies wie eine Alternative-Version von Alphaville („Tokyo“).
Fünf Minuten später vereint sich Punkrock und New Wave zu einer wuchtigen Sound-Melange („Jo“).
Das anschließende „Denial“ markiert schließlich das Rock-Sahnehäubchen. Zwischen sanfter Melancholie und energiegeladener Stadion-Power pendelnd, schnüren die White Lies das mit Abstand langlebigste Hier-und-Jetzt-Klang-Paket.
Danach beruhigt sich das Trio wieder. Noch einmal auf den Spuren der einstigen Synthie-Helden wandelnd, schließen die White Lies den Albumkreis („Believe It“, „Fire And Wings“) und verabschieden sich mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Rock, Pop, New Wave: „Five“ hat alles – und das auch noch perfekt aufeinander abgestimmt.