Zweite Runde soliden Post-Rock-Shoegazes mit poppigen Indie-Rock-Ausbrüchen vom mysteriösen Schwedisch-anglo-amerikanischen Quartett FEWS.
Kennengelernt haben sich die nur ihre Vornamen preisgebenden, aus unterschiedlichen Kontinenten stammenden Protagonisten David und Fred über ein längst uncool gewordenes soziales Netzwerk: das Musik in den Mittelpunkt stellende MySpace.
Physisch zusammengefunden hat man sich dann doch in Freds Heimat Schweden, und wurde zusammen mit zwei proklamierten Briten, Rusty und Lulu, zur Band FEWS.
Im Unterschied zu ihrem Debüt „Means“, von 2016, ist „Into Red“ deutlich heavier und hat diese hübsch-böse, gitarrengetriebene Post-Punk-Intensität. Ausufernd dröhnen die Gitarren ihre Litanei in die Welt, während stoisch-monotone Schlagzeug-Rhythmen für Hypnose sorgen.
Einzig der Gesang underperformed doch deutlich bei FEWS. Zwar brauchte Shoegaze noch nie die Eins mit Sternchen in Gesangsausbildung, aber auch (oder gerade) bei nuscheligem Hintergrundgrummeln zu hart-hypnotischen Gitarren-Sounds hilft Charisma bei der stimmlichen Darbietung sehr.
Die fehlt David oder Fred oder wer immer da singt, so dass die sich steigernden und aufbauenden Songs mit Gesangseinsatz oft ein wenig ein Versprechen nicht zu halten vermögen, was ihr fulminanter Anfangspart vollmundig ankündigte.
Trotzdem dröhnt hier solide ein Außenseitertum vor sich hin, dass die Welt nicht belehren, sondern nur zum Teufel jagen möchte – ein verständlicher Wunsch mit Blick auf die weltpolitische Lage.
FEWS legen Feuer nach für die Nahrung des wütenden Zweiflers, ohne atemberaubend zu sein zwar, doch mit dem richtigen Willen und Pathos.