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Lali Puna – Being Water

„Being Water“, Lali Puna ist nach „Two Windows” mit einer neuen EP zurück. Statt einer Pause „biblischen Ausmaßes“ brauchte es dieses Mal keine zwei Jahre, bis Valerie Trebeljahr ihre kreativen Schöpfungen erneut auf Platte bündeln wollte und konnte.

Cover und Titel sagen Natur, die Musik auch. Zur industriell anmutenden und zwielichtigen Zärtlichkeit von „Two Windows“ gesellt sich jetzt eine Lebensfreude; wo früher einiges tanzbar war, könnte manches jetzt sogar ein Lächeln auf die Tanzfläche bringen. Repetition und klar voneinander getrennte Schichten feinster Indiekunst wechseln sich mit Verzerrung und beinahe hauchender Stimme ab.

„For Only Love“ folgt auf den Titeltrack, Opener und EP-Highlight „Being Water“ dann wie die Credits auf das Happy End. Statt subtiler Rezitation gibt es jetzt eine Erzählerin, die über Drums und rückwärts gespielte Samples das Manifest der Liebe ausspricht. Und das alles gleich zu Beginn der EP.

Das Flüstern kehrt zurück, die Euphorie nicht. „Who’s That Genius“ sorgt unter orgelgleichem Hintergrundwabern für die Einleitung, den Prolog der zweiten Hälfte, die erheblich elektronischer und minimalistischer klingt, als die ersten drei Songs von „Being Water“.

Wenn man in Dave DKs Remix von „Wear My Heart” das eigentlich von Lali Puna gewohnte Knattern und Klopfen hört und „Beatx“ synthetisch und verzerrt klingt, wie ein Remix des aktuellen Bon-Iver-Albums, fühlt man sich umsorgt, hinausgeleitet und auf eine Art und Weise geborgen, die ein leichtes Unbehagen auslöst.

Die natürliche Kraft und Schönheit der Wellen, die stille Bedrohung des Wassers und das Ertrinken durch unüberhörbare Sehnsucht zum Ozean gehen auf „Being Water“ Hand in Hand.

Lali Puna versteht es wie kaum eine andere Band, diese scheinbare Gegensätzlichkeit in verständlicher Weise zu vertonen. Und auch, wenn diese wechselhafte und hydrophile EP einen Monat vor dem 1. April veröffentlicht wird, könnte sich der Zeitpunkt kaum besser anfühlen.

Hörempfehlung: Zimmer mit Dachfenster betreten, auf Tief „Bennet“ und Regen warten, „Being Water“ auflegen und Augen schließen.

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