Auf der Suche nach dem neuesten Stern am Indie-Himmel schielt ganz England dieser Tage nach Übersee, wo eine gewisse Nilüfer Yanya im Live-Vorprogramm von Sharon Van Etten für reichlich Aufsehen sorgt.

Nilüfer wer? Ja, mag sein, dass der Name noch nicht jedem Fan gitarrenorientierter Indie-Pop-Klänge geläufig ist. Das wird sich aber bald ändern. Da bin ich mir ziemlich sicher.

Warum? Nun, nach drei eher kleinkalibrigen EP-Veröffentlichungen kommt die junge Britin mit der wallenden Lockenpracht und dem markanten Organ nun endlich mit ihrem Debütalbum „Miss Universe“ um die Ecke. Und das überzeugt von der ersten bis zur letzten Sekunde.

Im Großraum Indie-Rock-meets-Indie-Pop anzusiedeln, lässt sich der Sound von Nilüfer Yanya nur schwer einfangen. Aber genau das macht die Platte so spannend. Hier trifft crunchiger Indie-Rock („In My Head“) auf introvertierten Soul mit leichtem 80s-Anstrich („Paradise“).

Mit ihrer stimmlichen Präsenz, die in den schluchzenden Momenten an die junge Sinead O’Connor erinnert, erkundet Nilüfer Yanya beinahe im Minutentakt neues Terrain.

Eben noch im groovenden Singer-Songwriter-Modus unterwegs („Baby Blu“), geht es im Anschluss auf eine Soundreise, die hierzulande vor 40 Jahren so manch hibbeligem NDW-Verteter Türen geöffnet hat („Heat Rises“).

„Miss Universe“ hat das Zeug für die große weite Welt, so viel steht fest. Hier bleibt man selbst nach dem vierten Durchlauf noch in spannender Erwartung an den heimischen Boxen kleben.

Und man wird nicht enttäuscht. Denn das Entdecken von Neuem will hier einfach nicht aufhören. Mehr davon. Bitte!

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