Ein rostiger, alter Grinse-Pin, ein Albumtitel, der Erinnerungen an die Herren John Wayne und Johnny Cash weckt und ein visueller Single-Appetizer, der Reptilien-Allergikern einen kalten Schauer über den Rücken laufen lässt:

Mit den Vorboten seines neuen Studioalbums “Here Comes The Cowboy” sorgt Slacker-Guru Mac DeMarco schon vor dem Release-Tag für reichlich Wirbel. Nun liegt endlich das komplette Paket auf dem Tisch, und es lässt sich bereits nach dem ersten Durchlauf festhalten:

Der Hauptgang steht den skurrilen Vorspeisen in puncto Oha!-Momente in nichts nach.

Aufgenommen in DeMarcos hauseigener Garage pendelt das Einstiegsduo (“Here Comes The Cowboy”, “Nobody”) zwischen Esszimmer-Country und narkotisierendem Singer-Songwriter-Pop.

Im anschließenden “Finally Alone” treibt DeMarco sein Organ in ungeahnte Höhen. Geschmeidig galoppierende Percussions stehen musikalisch Spalier wenn kleine Vierbeiner zum Sonntagsspaziergang aufbrechen (“Little Dogs March”).

Ein bisschen Beck, eine Prise Dylan: Der gebürtige Kanadier mit dem Fischerhut und der Zahnlücke kann sich nicht so richtig entscheiden. Muss er aber auch nicht. DeMarco hinterlässt auch zwischen den Stühlen beeindruckende Spuren.

Wenn draußen die Vögelchen zwitschern (“Peroccupied”), der 70s-Funk das Ruder übernimmt (“Choo Choo”) und leiernde Keyboard-Romantik (“On The Square”) den Sommer einläutet, will der Hörer eigentlich nur noch raus ins Freie und dabei sein, wenn sich melancholische und euphorische Gefühle an die Hand nehmen und gemeinsam in Richtung Sonnenuntergang aufbrechen.

Ja, der Sommer kann kommen. Und er darf gerne auch ganz lange bleiben.

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