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Dylan LeBlanc – Renegade

Mit Ende zwanzig kann Dylan LeBlanc bereits auf ein bewegtes Künstlerleben zurückblicken. Denn „Renegade“ ist bereits das vierte Album aus der Feder des amerikanischen Songwriters.

Kometenhaft gestartet, wurden ihm nach seinen ersten beiden Werken, 2010 „Paupers Field“ und 2012 „Cast The Same Old Shadow“, Neil-Young-Fußstapfen zugeteilt. Doch die persönliche Krise folgte für den Sohn von Sessionmusiker Lenny LeBlanc umgehend.

Selbstzweifel, Alkohol und ein künstlerisches Burn-Out ließen Major-Deal und weitere Ehre nichtig erscheinen, er zog sich in seine alte Heimat, Muscle Shoals, Alabama, zurück, um dort in lichten Momenten seinen dritten Longplayer, das warnende „Cautionary Tale“, aufzunehmen.

Die darauf eingeleitete Selbstläuterung setzt sich nun auf „Renegade“ mit zehn energischen wie verträumten, dabei durchweg zukunftsweisenden, neuen Songs fort.

Das einläutende Titelstück ist entfernt von Neil-Young-Nostalgie, bestenfalls im darauf folgenden „Born Again“ erinnert der Tonfall des Protagonisten im Ansatz an den Woodstock-Helden.

Mehrheitlich gibt es griffigen Alternative-Country von rockig bis poppig auf die Ohren, tauglich sowohl zur Begleitung eines Road-Trips als auch zur verträumten Untermalung eines Lagerfeuer-Abends.

Produziert vom Grammy-Preisträger Dave Cobb und eingespielt mit seinen langjährigen Begleitern von The Pollies, bewegen sich die Aufnahmen in einer staubigen Americana-Wolke, aus der bisweilen Wilco oder Calexico freundlich grüßen.

Die Tracks sind stets mit einer Moll-Nuance unterlegt und tragen eine Live-Dynamik in sich, durch dessen hallende Gitarren sich LeBlancs Stimme wühlt und einen Weg findet, die Stimmungen der Texte einzufangen.

Von „Bang Bang Bang“ bis „Domino“ – ähnlich gelagerte Arrangements generieren allerdings zügig einen Abnutzungseffekt.

Nachdem „I See It In Your Eyes“ eingangs eine erstaunliche Nähe zu Midge Ure`s „If I Was“ produziert, bricht „Sand And Stone“ doch noch den rhythmischen Gleichlauf der Platte um sich in jenes intime Blues-Fahrwasser zu begeben, mit dem „Honor Among Thieves“ samt eingewebter Streicher die Platte wenig später ausklingen lässt.

„Renegade“ ist nicht nur für „Lone Rider“ ein bestens geeigneter Soundtrack für den bevorstehenden Sommer.

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