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Lana Del Rey – Norman Fucking Rockwell!

Der Illustrator Norman Rockwell designte im frühen 20. Jahrhundert über 322 Titelbilder der „Saturyday Evening Post“ und gilt bis heute als einer der bedeutendsten, amerikanischen Künstler.

Bill Clinton und Ronald Reagan zählen zu Liebhabern seiner Bilder und Lana Del Rey widmet ihm in diesem Jahr ein komplettes Studioalbum:

„Norman Fucking Rockwell“ bleibt auch weiterhin in einem romantisierten Amerika aus anderen Zeiten verankert, schließlich galt auch Rockwell als amerikanisch-patriotistisch.

Das Album, auf dessen Cover ebenfalls die mit Sternen und Streifen besetzte Flagge schillert, bringt außerdem Del Reys verletzliche Seite zum Ausdruck.

Doch Rockwell bleibt nicht die einzige musische Legende der USA, der Lana auf ihrem sechsten Album Tribut zollt. Auch der für ihre deprimierenden Gedichte berühmten Autorin Sylvia Plath oder dem Fotografen Slim Aarons, der vorwiegend die höhere Gesellschaft ablichtete, widmet sie in der Piano-Ballade „Hope Is A Dangerous Thing For A Woman Like Me To Have – But I Have It“ ein paar Zeilen.

Lanas weiche Stimme steht auf „Norman Fucking Rockwell“ bei zarten Gitarren oder melodischem Klavier, so wie im melancholischen „Fuck It I Love You“, in dem sie den Songtitel immer wieder verzweifelt bis hingebungsvoll wiederholt.

In „Doin’ Time“ wird diese Instrumentalisierung kurzerhand von schmalen Beats abgelöst, während Del Rey „Summertime and the livin’s easy“ singt.

Ihre ganz eigene Ästhetik behält Del Rey aber in jedem der Stücke bei und kehrt oft sogar zu einem reduziertem Sound, wie man ihn von „Born To Die“ kennt, zurück. Gleichzeitig stecken die Songs voller Romantik:

„The Greatest“ beginnt mit schmusig-kitschigem Sound und entwickelt sich schnell zu einer zeitlosen Liebesballade. Del Rey wechselt zwischen emotional getränktem Gesang und zarten Säuseln während das Klavier auf wenige, aber gesetzte Töne setzt und ein Bon-Jovi-reskes Gitarrensolo dazustößt. Die Vorabsingle hat das Zeug zum modernen Klassiker, nicht nur im Rahmen von Del Reys bisheriger Diskografie.

Der amerikanische Traum ist Musik geworden und hier so lebendig herauszuhören wie sonst nirgendwo.

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