Vor gut zweieinhalb Jahren spannten die Temples einen dicken Soundfaden zwischen der sphärischen Antike und der elektroinfizierten Neuzeit. Mit ihrem neuen Studioalbum „Hot Motion“ machen die Briten im Grunde genau da weiter wo sie mit „Volcano“ 2017 aufgehört haben.

Abermals treffen psychedelische Sixties-Klänge auf harmonische Indie-Rock-Vibes. Einzig die Menge an elektronischen Einwürfen wird im Hier und Jetzt auf ein Minimum reduziert. Dafür rockt „Hot Motion“ folgerichtig etwas mehr als sein Vorgänger.

Mit teilweise arg progressivem Flair ummantelt, rauschen die neuen Tracks wie ein musikalischer Dur-D-Zug durch die Boxen. Befeuert von wuchtigen Drums und knarzigen Basslines klopfen die unzähligen Gesangsharmonien von Frontmann James Bagshaw an die unterschiedlichsten Proberaumtüren.

The Black Keys, Muse, Supergrass, David Bowie: Die Tempelritter aus dem beschaulichen Kettering strecken ihre Soundfühler nahezu in alle Richtungen aus.

„Holy Horses“ beispielsweise weckt alte Glam-Rock-Erinnerungen. „Context“ vereint orchestrale Wucht mit dem klinischen Synth-Pop-Charme der Achtziger. Und das voluminöse Dynamik-Spektakel „Atomise“ funktioniert am Lagerfeuer genauso gut wie in der proppevollen Mehrzweckarena.

Die Temples haben den Dreh raus. Nach gerade einmal drei Alben thronen die Briten mit den markanten Locken bereits auf dem Indie-Rock-Thron. Das darf auch gerne so bleiben. Denn selten klang die Vereinigung von Alt und Neu so frisch und „zeitlos“ wie unter dem Banner der Temples.

Hin und weg. Bitte mehr davon!

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