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Hudson Taylor – Loving Everywhere I Go

Volle Westerngitarren-Power voraus: Für das Duo Hudson Taylor sind Americana-Folk und Pop keine Widersprüche. Stattdessen verflechtet das Musikprojekt um die Brüder Harry und Alfie Hudson-Taylor immer wieder typische Elemente aus beiden Genres zu einem gemeinsamen Hörerlebnis.

Auch ihr drittes Album „Loving Everywhere I Go“ büßt von dieser, nun, Familientradition nichts ein und kann sowohl eine einsam gelegene Holzhütte als auch das dudelnde Lokalradio beschallen.

Das einzige Problem der verwandten Multiiinstrumentalisten: Oft verlieren sie sich gerade in den zu offensichtlichen Musikmomenten.

Da wäre der wellenartige „Ooh“-Ausruf im Opener „Run With Me“, auf den schwungvolle Gitarrenakkorde folgen. Ein Phänomen, welches noch viel euphorischer in „Back To You“ fortgeführt wird.

Das Duo aus Irland setzt auf schnelllebige Melodien, die genauso rasch wieder aus dem Gedächtnis sind, wie sie sich mit Charme und zugänglichem Doppelgesang einschleichen.

Zwischen jeder erdenklichen Saitenklangvariation und sanften Klopfern auf den Gitarrenkorpus als Rhythmus-Grundlage wird „Night“ auf „Fight“ gereimt („Where Did It All Go Wrong“) – lyrisch anspruchsvoller wird es auf „Loving Everywhere I Go“ leider auch nicht mehr.

Hudson Taylor schaffen es auf ihrem dritten Album zwar, die Waage zwischen Folk und Pop aufrecht zu halten, klingen dabei aber vielmehr nach Kelly Family als nach den eigentlich vergleichbaren Of Monsters And Men.

Zu viele und plumpe Wiederholungen der Lyrics und musikalischen Struktur („Nothing But A Stranger“, „Six Last Words“), schwächen das Hörerlebnis umso mehr ab.

Erstaunlich: Ausgerechnet in Momenten, in dem sie sich von den wenigen elektronischen Elementen auf „Loving Everywhere I Go“ weg bewegen, desto mehr blühen die beiden Songwriter auf.

Mit „Pray For The Day“ präsentiert das Duo kurz vor Schluss einen puren, gemütlichen Folk-Song, der sich den Fleet Foxes anschmiegt. Die Gitarre wird hier sanfter bespielt und auch der Chorgesang, der in den anderen Songs eher verkitscht klingt, bringt hier eine angenehme, dramatische Note ein.

Manchmal lohnt es sich eben, sich auf die Wurzeln zu beruhen und nicht zu viel auf einmal zu wollen.

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