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Empress Of – I’m Your Empress Of

Wenn uns das vergangene Jahrzehnt musikalisch etwas gelehrt hat, dann wohl allem, dass Pop ohne Klischees auskommen und trotzdem zugänglich und mit Ausblick auf kommerziellen Erfolg klingen kann:

Charli XCX und Troye Sivan haben es vorgemacht, doch auch auf Empress Of trifft dieses Prinzip des Pop zu. Die amerikanisch-honduranische Sängerin erregte 2012 zum ersten Mal Aufmerksamkeit, als sie Coversongs auf Youtube veröffentlichte.

Ein gefeiertes Debütalbum („Me“; 2015), und die darauffolgende, musikalische Vertiefung („Us“, 2018) später, hält sie auf ihrer dritten Veröffentlichung „I’m Your Empress Of“ noch immer diese Waage zwischen tanzbaren Sounds und tiefer gehendem Geschwurbel.

Während der Opener und gleichzeitige Titelsong noch mit sirenartigem Gesang und anschließendem Sprechpart der bloßen Einführung dient, legt Empress Of, die eigentlich Lorely Rodriguez heißt, in „Bit Of Rain“ direkt dynamisch nach:

Straffe elektronische Beats wechseln sich mit Rodriguez’ kraftvollem Gesang ab, der dann von einem eher schwungvollen Rhythmus begleitet wird.

Empress Of findet sich mit ihrem Sound in einem angenehmen Spalt zwischen Club-Musik und Pop-Ästhetik wieder, ohne sich jemals für eine der scheinbar gegensätzlichen Seiten entscheiden zu müssen.

Die Single „Give Me Another Chance“ schlägt in die gleiche Kerbe: Geradezu pulsierend und mit wiederholenden Lyrics schreitet der Song voran, der von Empress Of, so wie der Großteil des Albums, selbst produziert wurde.

Mit „U Give It Up“ geht diesem faszinierenden Sound-Schauspiel noch eine catchy Tanzflächenhymne voran.

„I’m Your Empress Of“ beweist nicht nur ein weiteres Mal Rodrgiuez’ Talent, sondern auch die Vielschichtigkeit von Pop:

Hektische Sounds („Love Is A Drug“) finden auf dem Album ebenso Platz wie melancholische Melodien und Liebesballaden („Hold Me Like Water“), alles angeführt von Rodriguez’ klarem Gesang, der sich den Stimmungen ihrer Songs anpasst.

Diese Platte könnte auch endlich ein Schritt zu mehr Aufmerksamkeit für Empress Of werden, deren Sound sich problemlos in die Reichweite ihrer jüngsten Tourpartnerin Lizzo einreihen könnte.

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