Der erste visuelle Kontakt mit Miya Folick weckt sofort Erinnerungen an eine Dame, die im Jahr 1988 mit nur einem Song die komplette Singer/Songwriter-Branche auf den Kopf stellte. Ihr Name: Tanita Tikaram. Ihr Über-Hit von einst: „Twist In My Sobriety“ – älter Semester werden sich sicherlich erinnern.
Mit den mittlerweile verblassten Akustik-Vibes von Tanita Tikaram hat Miya Folick aber nicht allzu viel am Hut. Die aus Kalifornien stammende Newcomerin hat bereits auf ihren EPs „Give It To Me“ und „Strange Darling“ bewiesen, dass sie nicht nur in geschmeidigen Sphären beeindruckende Ausrufezeichen setzen kann.
Auf ihrem Debütalbum „Premonitions“ setzt Miya Folick ihren musikalischen Weg nun konsequent fort. Soll heißen: Wer auf einen spannenden Crossover aus Pop, Rock, Folk und Alternative steht, der kommt hier voll auf seine Kosten.
Highlights gibt es viele. Das groovende „Stop Talking“ beispielsweise ist das vielleicht Beste, was die Pop-Branche in diesem Jahr zu bieten hat.
Ebenfalls hörenswert: Hit-verdächtige Indie-Schwingungen („Stock Image“), schleppende Polter-Energie aus der Florence + The Machine-Batterie („Deadbody“) und Verträumtes für die Wochenend-Abendstunden („Thingamajig“).
Miya Folick hat alles am Start, was es braucht, um im Rennen um den Indie-Pop-Folk-Rock-Album-des-Jahres-Titels ein gehöriges Wörtchen mitzureden.
Von einem derartigen Aufreger träumen andere Künstler ihr ganzes Leben lang. Miya Folick überspringt diese Hürde bereits mit ihrem Debütalbum. Respekt.