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LAUV – How I’m Feeling

Dass ihr neuestes Album nun wirklich ihr „persönlichstes“ sei, ist ein Satz, den man von Künstlern öfter hört. LAUV würde man ihn sofort glauben. Was ist auch anderes zu erwarten, wenn man sein Album „~how i’m feeling~“ nennt?

Es ist das Erstlingswerk des Amerikaners aus San Francisco, der sich anschickt, der nächste Pop-Superstar zu werden. Wobei es nicht ganz korrekt ist, von einem Debüt zu sprechen – schon vor zwei Jahren stellte er einige seiner Songs als Playlist zusammen und veröffentlichte sie als Compilation. Durch Spotify ist er groß geworden, als Support Act von Ed Sheeran hat er sich einen Namen gemacht.

Ed Sheeran ist hier zwar nicht zu hören, ansonsten hat LAUV das halbe Who’s Who des derzeitigen Mainstream-Pops um sich geschart: Alessia Cara etwa, den australischen Popstar Troye Sivan oder BTS, die K-Pop-Helden aus Südkorea.

Also: Wie fühlt LAUV sich denn nun? Die Songs erzählen vom Kampf gegen sich selbst („Sad Forever“) und dem Gefühl, neben sich zu stehen und sich nicht mehr zu kennen („Changes“), von Beziehungskrisen („Who“) und Gewissensbissen gegenüber der Mutter, die es früher nicht leicht mit einem hatte („Tell My Mama“). Die Gefühle von LAUV sind Verlorenheit, Müdigkeit, Einsamkeit.

Müde dürfte sich auch fühlen, wer dieses 21-Titel-Mammutwerk am Stück hört. Dass bei dieser epischen Laufzeit Längen unvermeidbar sind, liegt auf der Hand.

Außerdem dürften diese Songs kaum dazu gedacht sein, am Stück gehört zu werden, sondern verstehen sich wohl eher als Material für Playlisten, die „Depri-Pop“ oder „Songs zum Traurigsein“ heißen könnten.

Gleichzeitig war Traurigsein noch nie so zugänglich wie auf diesem Album. Eingängige Electro-Beats laufen auf erwartbare Ohrwurm-Refrains zu. Mal hat das einen Timberlake’schen R&B-Einschlag („Sweatpants“), einmal fällt ein Latin-Song völlig aus dem Rahmen („El Tejano“).

Natürlich gibt es unter so vielen Titeln auch Volltreffer: „Modern Loneliness“ gehört dazu, das als Klavierballade beginnt und als Pop-Hymne endet.

„~how i’m feeling~“ ist das persönliche Debütalbum eines 25-jährigen, der Musik für seine manchmal verunsicherte und ohnmächtige Generation macht.

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