Der Indietronic Phantograms hat schon beliebtere Tage gesehen. Nach mehreren EPs in den Nullerjahren ist das New Yorker Duo Sarah Barthel und Josh Carter, aka Phantogram, mit Beginn der Zehnerjahre eigentlich ein vielversprechendes heißes Eisen gewesen, dessen mit Rock wenig zu tun habender Electro-Rock oder Indietronic recht en vogue war.

Sphärisch, mit wuchtigen Beats unterlegt und coolen Synthie-Melodien gespickt, sind Phantogram stets ein Fall für den emotionalen Moment – im Grunde ein perfekter Songlieferant für Soundtracks und Werbespots.

Aufgenommen wurde stets im ländlichen New Yorker Bundesstaat, im eigenen Studio genannt Harmony Lodge. Bei Album Zwei und Drei, „Voices“ und „Three“, sprangen dann auch hohe Chartplatzierungen in ihrer US-amerikanischen Heimat heraus.

Dennoch, und auch obwohl Sängerin Sarah Barthel seit Jahren ein prominentes Liebespaar mit Snowboard-Ikone Shaun White bildet, laufen Phantogram noch immer ein wenig unter dem Radar, insbesondere fern der USA.

Hatte „Three“ vor vier Jahren vor allem die Verarbeitung des Suizids von Barthels Schwester zum Thema, schwimmt sich „Ceremony“ weitgehend thematisch frei und landet dabei in Gewässern des höchst konventionellen Elektro-Pops.

Viel mehr als banale Synthie-Melodie-Schichten, unterlegt mit zeitgemäßen Hip-Hop-Beats, haben Phantogram nicht mehr zu bieten. Ihrer Umsiedlung nach Los Angeles und die Einrichtung eines eigenen Studios dort – Harmony West – zum Trotz.

Für das Radio wird es schon reichen, allerdings eher als Füllmaterial zwischen den großen Hits, die auf heavy rotation überall wiederholt werden. Einen echten musikalischen Fußabdruck hinterlässt Phantogram mit „Ceremony“ nicht, die leider herausstechendsten Merkmale lauten Austauschbarkeit und moderne Pop-Konvention.

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