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Lianne La Havas – Lianne La Havas

Ein selbstbetiteltes Album erweckt alleine aufgrund der Namensgebung den Eindruck, dass dieses Werk das wohl persönlichste des Künstlers sein könnte. Oder zumindest das, was die musikalische Entfaltung des Interpreten am besten widerspiegelt.

Zur Benennung ihres dritten Studioalbums hat auch Lianne La Havas ihren eigenen Namen bevorzugt. Und beide möglichen Gründe für eine Selbstbetitelung scheinen hier möglich: La Havas taucht tiefer in ihren Sound aus Soul, Folk und leichten Pop-Momenten ein.

Dabei erweckt „Lianne La Havas“ den Anschein, dass sich die Sängerin künstlerisch verstärkt in die Richtung bewegt, auf die sie gerade Lust hat. Das Album entfernt sich noch weiter vom Mainstream-Zwang der beiden Vorgänger und eröffnet stattdessen emotionale und teils langgezogene Sounds oder subtile und dann wieder nicht so subtile Dramatik.

Diese startet bereits im fulminanten Opener „Bittersweet“. Mit gewohnt kraftvollem Gesang schmettert La Havas gleichermaßen schmerzvoll und leidenschaftlich „Bittersweet Summer Rain, I am Born Again“ und wird dabei von mehrstimmigem Chor und einem prägnantem Klavier begleitet.

Ob sie damit auch ihre musikalische Befreiung besingt? Falls ja, dann beinhaltet diese wohl auch ein Cover von Radioheads „Weird Fishes“, welches La Havas direkt nach dem Interlude auf „Lianne La Havas“ platziert. Mit Downtempo entfremdet die Songwriterin das Original, haut dafür aber gegen Ende mit Gitarren und starken Schlagzeug umso mehr rein.

Laute Ausbrüche dieser Art finden so nur selten auf dem Album der Londonerin statt. Die instrumentalen Abzweigungen und Besonderheiten sind meist immer noch dem Soul zuzuordnen und beinhalten unter anderem Streicher in „Courage“ oder einen Tropicália-Vibe mit Jazz-Flöten in “Seven Times”.

Die Hauptrolle spielt auf „Lianne La Havas“ aber ohnehin nur ein Klangelement: Ihr wuchtiger Gesang, der zwischen leicht angeraut, durchdringend und leidenschaftlich die Waage hält.

Aber immer mit einer gewissen Grund-Eleganz, die auch gewisser Weise den Sound des Albums widerspiegelt. Und damit schließt sich vielleicht auch der Kreis der selbstbetitelten Platte.

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