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King Gizzard And The Lizard Wizard – K.G.

Kein Jahr geht zu Ende, ohne dass King Gizzard & The Lizard Wizard ihre Diskographie um mindestens ein Album erweitert haben. Auch 2020 bildet da keine Ausnahme. Mit dem schlicht als „K.G.“ betitelten Album zelebriert das australische Psychrock-Phänomen eine Dekade wildesten Genrespagats auf hohem Niveau.

Trotzdem schaffen King Gizzard & The Lizard Wizard es immer wieder, ihrem Klang in all seiner Verschiedenheit einen roten Faden zu verleihen. Gleich im instrumentalen Opener, der schlicht auf den Namen „K.G.L.W.“ hört, treffen Freunde der Band auf alte Bekannte. Stichwort: mikrotonale Gitarren, mit denen die Australier bereits auf „Flying Microtonal Banana“ experimentierten.

Immer wieder begegnet einem auf „K.G.“ diese Musik, die mit ihrer Vibratonähe an nahöstliche Pop-Musik erinnern. Diese arabischen Klangfarben verteilen King Gizzard & The Lizzard Wizard experimentierfreudig und großzügig auf dem Canvas ihrer psychedelischen Rockmusik, die nach wie vor die Basis allen Umtreibens der Australier darstellt und beweisen so, dass diese so fremd scheinenden Musikgenres sehr wohl zusammen funktionieren können.

Es überrascht wenig, dass gerade die ersten Songs auf dem 16. Langspieler in der zehnjährigen Bandgeschichte den Hörer in einen tranceartigen Zustand versetzen, zu dem man sowohl paralysiert von der Couch an die Decke starren, als auch mit den schlangenartigen Bewegungen einer Bauchtänzerin die Zimmerpflanze zu schnellerem Wachstum bezirzen kann.

So sehr die mikrotonale Musik sich als roter Faden durch „K.G.“ zieht, so wenig wäre es ein King-Gizz-Album, würden die einzelnen Songs nicht durch Kontrastreichtum glänzen.

Man nehme beispielsweise das entspannt vor sich hin wippende „Straws In The Wind“, das so zurückgelehnt beginnt, dass man sich den Cowboyhut aufsetzen und durch die Steppe reiten möchte, während das nachfolgende „Song Of Us“ viel mehr nach Eskapaden im Weltraum klingt.

Es ist wie mit jedem King-Gizzard-&-The-Lizard-Wizard-Album: entweder man mag den ausufernden, genresprengenden Psych-Rock, der in alle Richtungen ausschlägt und hat so auch an „K.G.“ seine Freude – oder eben nicht.

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