Mit zeitgemäßen Popklängen, die gerne auch mal in neue Richtungen ausbüchsen, und einer markanten Stimme, die von zart bis voluminös alles abdecken kann, sorgte Sophia Kennedy bereits im Sommer 2017 für viel Aufsehen in der Szene mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum. Knapp vier Jahre später legt die in Baltimore aufgewachsene und mittlerweile in Hamburg lebende Sängerin endlich mit ihrem zweiten Studiostreich nach.

Die Vorboten von „Monsters“ schlugen in den vergangenen Wochen bereits hohe Wellen. Das gruselige Jekyll-Hyde-Video zum flirrenden Groover „Orange Tic Tac“, die wabernde Pop-Romantik von „Cat On My Tongue“ und das leicht durchgeknallte Elektro-Pop-Feuerwerk „I Can See You“: Das alles machte durchaus Lust auf mehr.

Nun liegt auch der Rest des Schaffens auf dem Tisch. Und Freunde der etwas durchgequirlten und anspruchsvolleren Popmusik tanzen schon nach dem ersten Durchlauf auf den Tischen. Ein Hauch von exotischer Gemütlichkeit eröffnet den Reigen („Animals Will Come“).

Die Schnittstelle zwischen düsteren Sounds aus der Maschine und glamourösem Gesang mit klarer Melodieführung markiert die Nische, in der sich Sophia Kennedy hörbar wohl fühlt („Francis“). Wer hier mit dem Kategorisierungszollstock um die Ecke kommt, der fühlt sich schnell auf verlorenem Posten.

„Monsters“ lässt sich nicht einfangen, und schon gar nicht in eine Schublade sperren. Passen liebliche Klavierthemen zu zischenden Strobo-Einschüben („I’m Looking Up“)? Sophia Kennedy fragt nicht. Sophia Kennedy macht einfach.

Und genau das macht das Album so spannend. Hier zelebriert eine talentierte Künstlerin ihre musikalische Unangepasstheit. Von so viel Mut und Authentizität können sich so manch glattgebügelt daherkommende Kolleginnen und Kollegen durchaus eine Scheibe abschneiden.

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