Die amerikanische Indie-Folk-Musikerin Faye Webster ist schon ein einzigartiges Phänomen. Mit knapp 23 Jahren hat sie ein Musikrepertoire, das von vielen beneidet werden kann. Bereits im Alter von 15 Jahren veröffentlichte Faye Webster ihr Debütalbum “Run And Tell”.

Anschließend ging es dann schnell: 2017 erschien “Faye Webster” und 2019 “Atlanta Millionaires Club”, mit dem sie auch international Erfolge feiern konnte. Nun ist Faye Webster zurück im Fokus, denn mit “I Know I’m Funny haha” erscheint nicht nur ihr mittlerweile viertes Studioalbum, sondern auch ein würdiger Nachfolger.

Mit lässiger Ironie und Unbekümmertheit schwelgt “I Know I’m Funny haha” im Ohr des Hörers – so einfach dies klingt, ist es auch. Das Album kommt mit dem gleichen weichen Punch und subtilen Humor daher, der “Atlanta Millioniares Club” zu einer sofortigen Sensation machte.

Der jazzige Opener „Better Distractions“, der mit hawaiischen Slidegitarren einhergeht und mit hauchenden Liedzeilen a la „I tried to eat, I tried to sleep, but everything seems boring to me“ daherkommt, lässt einem den Sessel runterrutschen und den Moment zu genießen. Dabei klingt der Song vom Aufbau der Strophe her ein bisschen wie eine softe Version von Sinatras „Something Stupid“.

Mit „Sometimes“ geht es entspannt und smooth weiter, bis der Titeltrack dieses Gefühl ein bisschen durchbricht. Der Song, der stark an die Musik von Courtney Barnett erinnert, wirkt immer noch sehr leicht, doch die moll-lastige Grundstimmung trübt alles ein bisschen. Auch textlich geht das Lied in eine eher nachdenklichere Richtung: „Let’s sit around and drink some saké / Then we can argue ‚bout the same things“.

Doch mit jedem weiteren Song wird die Grundstimmung ein bisschen positiver. Wird bei „In A Good Way“ noch die Sehnsucht nach einem hoffnungslosen Romantiker beschrieben, geht es bei „Cheers“ schon ein bisschen rockiger daher. Die verzerrte Bassline und die seichte Stimme Websters kombinieren perfekt zu den hellen Gitarrensounds im Refrain.

Weitere herausragende Tracks auf „I Know I’m Funny haha“ sind das an Becks „Morning Phase“ erinnernde „Both All The Times“, der R&B-Song „A Dream with a Baseball Player“ und das selbstironische sowie streicher-lastige „A Stranger“.

“I Know I’m Funny haha” ist ein gelungener Nachfolger zu “Atlanta Millionaires Club”. Faye Webster zeigt deutlich auf, dass sie sich auf kein Genre richtig festlegt und das macht, worauf sie am meisten Lust hat.

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