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Chet Faker – Hotel Surrender

Von Chet Faker zu Nick Murphy und wieder zurück: Der australische Songwriter Nicholas James Murphy hat sich in den vergangenen Jahren nicht nur an verschiedene Genre-Mischungen getraut, sondern auch seinen Künstlernamen zwei mal gewechselt. Im Hip-Hop beispielsweise ist das nicht unbedingt ungewöhnlich, Aufsehen erregt so eine Namensänderung dennoch.

2014 veröffentlichte der Sänger sein Debütalbum „Built On Glass“ als Chet Faker und überraschte mit einem erfrischenden Mix aus Soul und elektronischer Musik. 2019 folgte die Umbenennung zu Nick Murphy.

2021 erscheint das insgesamt vierte Album „Hotel Surrender“ wieder unter dem ersten Projektnamen. Musikalisch zeigt Murphy hier, dass er an seinem eigenen Sound gewachsen ist. Soul hat er um Funk, Jazz und unerwartete Elemente wie Streicher erweitert. Die Basis bleibt aber gewohnt smooth und lässig.

Die Vorabsingle „Feel Good“ basiert etwa auf dynamischen Basslines und wird mit Geigen, Chor-Gesang, rhythmischen Klatschen und einer elektronischen Steigerung zum vielschichtigen Hit. „Low“ vermischt ähnlich unterschiedliche Bestandteile miteinander, bleibt aber wesentlich bodenständiger und unaufgeregter.

Get High“ lehnt sich mit Keyboard-Sounds, wummerndem Bass und ungewohnt hohem Gesang von Murphy zurück und bleibt besonders lässig. Und der Opener „Oh Me Oh My“ startet mit besonders langsamen Sprachgesang und beinahe trägen Drum-Sounds. Erst im späteren Verlauf offenbart der Song seine komplette Energie.

„Hotel Surrender“ bietet Musik zum Abschalten, bewusst oder unbewusstem Zuhören, vielleicht sogar zum Mitwippen. Die Songs sind während der Corona-Pandemie zu Hause entstanden und transportieren sowohl eine tröstende und hoffnungsvolle Leichtigkeit, als auch subtile Melancholie.

Ohrwürmer oder klassische Tanzflächen-Hits haben auf dem Album aber keinen Platz. Den brauchen sie aber auch gar nicht, denn Chet Fakers zeigt hier sein besonders Talent:

Das Fingerspitzengefühl mit dem er eigentlich deutlich erkennbaren Soul aus der gewohnten Sound-Umgebung rückt und ihm damit einen neuen Charakter verleiht. Seine Songs haben sich so auch sieben Jahre nach „Built On Glass“ ihre Frische erhalten.

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