Als von der Waffelschnitte „Knoppers“ noch ein Riegel auf den Mark gekommen ist, hat das einen riesigen Hype ausgelöst – obwohl es 2017 bereits eine Auswahl an Schokoriegeln gab, versteht sich. Seitdem wurde er von der Konkurrenz und Discounter-Eigenmarken imitiert und ist sogar in mehreren Sorten erschienen. Der Riegel scheint derartige Begeisterung auszulösen, dass er auch Muse für neue Musik sein kann. Oder zumindest namensgebend für ein Album.
Dave Okumu jedenfalls hat sich dazu entschieden, den Titel seines Solo-Debütalbums ausgerechnet an die Süßigkeiten anzulehnen: Das Cover von „Knopperz“ wird von einer bunten Illustration des blockartigen Riegels verziert. Obwohl es sein erstes, eigenes Album ist, ist Okumu allerdings kein Unbekannter.
Als Produzent, Songwriter und Gitarrist hat er bereits für namhafte Acts wie St. Vincent, Jessie Ware, Grace Jones, Adele und Arlo Parks gearbeitet. Auch als Frontmann der Band The Invisible könnte man den gebürtigen Wiener kennen.
Auf „Knopperz“ ist es vor allem der pure Sound, der im Vordergrund steht. Bis auf ein lässiges „Yo yo yo yo“ und weitere undeutliche Gesang-Samples in „Ballpark“ bleibt das Album nämlich weitestgehend instrumental. Langeweile oder Eintönigkeit kommen dennoch nicht auf.
Denn Okumu tobt sich auf „Knopperz“ quer durch mehrere Genres aus. Hip-Hop-Beats treffen auf Jazz-Elemente und gekonnt eingesetzte Blasinstrumente oder gar auf Einflüsse aus der elektronischen Musik.
„Knopperz“ soll gleichzeitig eine Hommage an J Dillas „Donuts“ sein und sampelt Elemente des Pianisten Duval Thimothy von seinem Album „Sen Am“.
So erinnern wenige Passagen des Albums zwar an Fahrstuhlmusik wie etwa das Klavier in „Son Of Emmerson“. Die meisten Stücke kriegen aber auch ohne Gesang einen überzeugenden und vor allem packenden Schwung hin – etwa das nicht einmal zwei Minuten lange Intro, welches vor Sound-Facettenreichtum strotzt.
Wer bisher nichts mit rein-instrumenteller Musik anfangen konnte, für den könnte „Knopperz“ ein guter Einstieg sein.