MusikBlog - Entdecke neue Musik

Geese – Projector

Selten wahrscheinlich genießen Newcomer-Bands solche Vorschusslorbeeren wie Geese. Die fünf Jungs aus Brooklyn, New York hatten den Plattenvertrag mit Partisan Records schon in der Tasche, da hatten sie so gut wie nichts veröffentlicht und kaum mal live gespielt. Prompt lösten sie in der Indie-Szene mit ihrer Single „Disco“ einen kleinen Hype aus.

Nicht wenig Druck also, der auf dem Debüt „Projector“ lastet. Es tritt an, die ganze Aufregung zu rechtfertigen. Mit diesem Wort ist „Projector“ vielleicht ganz gut beschrieben: Es ist aufregend. Und aufgeregt. Es ist schräg, ausgeflippt, schnell.

Es sind Altrocker wie Pink Floyd oder Yes, durch die die Fünf auf der High School zueinander fanden, und deren Psychedelic Rock den Sound von Geese mitbeeinflusst hat.

Schon die ersten Momente dieses Albums – wenn Frontmann Cameron Winter in „Rain Dance“ inmitten eines musikalischen Tornados steht; „Bring me back to life“, singt er wie hypnotisiert. Wenn „Fantasies Survival“ in einem explodierenden E-Gitarren-Solo aufgeht und sich das Schlagzeug in bester Post-Punk-Manier verausgabt.

Live nehmen Geese mit dieser Nummer alles auseinander. Bevor einem diese Ekstase zu viel würde, schaltet die Band musikalisch mit „First World Warrior“ doch zwischenzeitlich einen runter.

Das Bild der „jungen Wilden“ ist strapaziert, aber es beschreibt Geese vielleicht ganz gut. Gerade frisch von der High School sind sie alle im Schulabgänger-Alter. Es ist dementsprechend ein gewisser Schulband-Charme, der dem Debüt anhaftet – aufgenommen nach den Online-Unterrichtsstunden im Corona-Lockdown, nachmittags bis spät abends im Keller von Schlagzeuger Max Bassin, bevor sich die Nachbarn über den Lärm beschwerten.

Und „wild“ ist „Projector“. Im manchmal leicht verzogenen, dreckigen Sound; in den kaleidoskopischen Kompositionen, die wie etwa „Opportunity Is Knocking“ dauernd on the go die Stimmung wechseln. Bevor es dem Album mit einem letzten Schlagzeug-Ausbruch einen lauten Schlusspunkt setzt.

Facebook
Twitter

Schreibe einen Kommentar

Das könnte dir auch gefallen

Login

Erlaube Benachrichtigungen OK Nein, danke