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Penny And Sparrow – Olly Olly

Kyle Jahnke und Andy Baxter, besser auch bekannt als das Folk-Duo Penny & Sparrow, sind regelrecht ein musikalisches Yin und Yang. Die zwei Singer/Songwriter sind verspielt, authentisch und unbeschwert. Das spiegelt sich auch in ihrer Karriere wieder – vor vielen Jahren kreuzten sich die Wege von Jahnke und Baxter als Zimmernachbarn während ihres Studiums auf der UT Austin und seitdem können sie einfach nur noch zusammen.

Seit ihrem Debütalbum “Tenboom” von 2013 ging es nicht nur freundschaftlich, sondern auch beruflich in eine gemeinsame Zukunft. Unzählige Konzerte, auf denen sie auch gerne mal Simon Garfunkel oder Dolly Parton coverten, und fünf Alben später sind sie immer noch Best Buddys und gehen alles gemeinsam an.

Nach ihrem gefeierten Studioalbum “Finch” von 2019 zogen sich Baxter und Jahnke in die Isolation der Quarantäne zurück, schrieben und produzierten das erste Mal ohne Hilfe selbst ein Album – das Ergebnis: ein intimes Folkalbum namens “Olly Olly”, gespickt mit musikalischen Akzenten aus den weiten Welten des R&B, Bedroom-Pops und Hip-Hops.

Den Anfang macht “Adeline”, das mit seichten Gitarren- und Gesangsarrangements daherkommt und das Thema Liebe behandelt. Und zwar diese eine Liebe, die so rein ist, dass weder die Vergangenheit, die Zukunft, noch das Jenseits von ihr ablenken kann. Wie ein Großteil von “Olly Olly” ist auch “Adeline” ein verträumter, impressionistischer Song, der in der Kraft emotionaler Extreme verwurzelt ist.

“Alabama Hint” stellt sich einen Ex-Lover als Geist vor, der abgewehrt werden muss. “Need You” behandelt eine ungesunde Beziehung, die schon an eine Art Sucht grenzt und die Erinnerungen in “Lucana” wollen einfach nicht verblassen – Penny und Sparrow verpacken fast den kompletten Zyklus einer Liebe und zeigen dennoch auf, dass in jedem Negativen auch ein positiver Funke steckt.

Die vielleicht kompliziertesten Beziehungen, mit denen sich das Album befasst, sind jedoch diejenigen, die Kyle Jahnke und Andy Baxter zu sich selbst und ihrer Vergangenheit haben. Das berauschende “GoGoGoGo”, das ganz auf Akustikgitarre zugunsten der Alt-Pop-Instrumentalisierung verzichtet, schwelgt genau in dieser Ekstase aus “Wir kennen uns in- und auswendig” und “Wir haben alles bisher immer gemeinsam gemacht.

Doch während “GoGoGoGo” noch die Gemeinsamkeiten behandelt, dreht sich “Voodoo” um genau die eine Sache, bei der man seinen besten Kumpel nicht unbedingt dabei haben möchte: “What if roommates hear us? / Blessed be the fearless / Let’em bear witness”.

“Chayenne” weicht von den ursprünglichen Wurzeln Jahnkes und Baxter wieder deutlich ab und lehnt sich stärker denn je in verträumte Sphären aus Bedroom-Pop und R&B an. Schwellende elektronische Klänge und ausgewaschene Melodien wiegen den Zuhörer in eine Art Traumgewand. Die R&B-Harmonien lassen den Song wie einen sonnendurchfluteten Raum aus fröhlichen Melodien und ausgeklügelten Textzeilen wirken.

Penny & Sparrow erkunden für sich selbst auf “Olly Olly” ein aufregendes neues Terrain und erschließen all die vielen Möglichkeiten, die einem die Musik bieten kann.

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