Schon das Debütalbum von Fieh in 2019 zeichnete sich durch seinen ungewöhnlichen Stilmix aus, irgendwo zwischen Soul und Funk und Jazz und Hip-Hop. Das hat sich auch mit dem Nachfolger, drei Jahre später, nicht geändert.

„Experimenteller und orchestraler“ soll die Musik diesmal erklärtermaßen sein. Schon die ersten Töne des Albums erinnern da direkt an Mozarts Markenzeichenmotiv aus der „Kleinen Nachtmusik“ – die natürlich direkt vom Groove aufgeschüttelt werden und in die erste Funk-Nummer übergehen.

Fieh heißen die sieben Norwegen um Sofie Tollefsbøl, die der Band auch den Namen gab: Fieh ist die Kurzform ihres Vornamens. Und Tollefsbøl ist nicht nur Namenspatin für die Gruppe, auch der Musik drückt sie ihren Stempel auf.

Den grellen Funk beherrscht sie genauso wie das zurückgenommene Jazz-Stück, immer mit der erfrischenden Attitüde einer Soul-Röhre. „I’m not a Telephone Girl / That’s why I never reply when you call me“, singt sie einmal, findet euch halt damit ab oder nicht.

Die stilistische Bandbreite dieser Band ist damit schon beschrieben. „In the Sun In The Rain“ vereint wahrlich beide Wetterlagen: den sonnigen Funk mit Bläsersoli und Rhythmus und einem Groove, der auf die Tanzfläche zieht („Grendehus Funkadelic“).

Und die spärlicher instrumentierten Soul-Stücke, die so warm klingen, wie man sich einen Regentag im Wohnzimmer vorstellt („Allthetimeevenwhen“).

Das zweite Album der Norweger ist vielseitig und einfallsreich – so klingen Soul und Funk im Jahr 2022.

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Fieh – III

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