Wer seiner Leidenschaft nachgeht, strebt oft auch einen Ortswechsel an. George FitzGeralds Affinität zur tanzbaren elektronischen Musik hat ihn von London nach Berlin und wieder zurück gebracht. Nachdem er 2010 nach Berlin gezogen ist, konnte er sich durch Remixarbeiten in der Technoszene bekannt machen. Sein Debütalbum „Fading Love“ folgte aber erst 2015.

Mit „Stellar Drifting“ kommt nun sein neuestes Album, welches er zurück in London aufgenommen hat. Diesen Ortswechsel hat er auch gleich genutzt und sich mit London Grammar und SOAK weitere britische Künstler*innen ins Studio geholt.

Im House-Genre angeordnet, entführt George FitzGerald nicht nur auf die Tanzflächen, sondern suggeriert schon beim ersten Titel „Further And Further“ Fernweh nach sandigen Stränden, an denen sphärisch Klangteppiche wabern.

Streift anschließend mit „Passed Tense“ gemeinsam mit Panda Bear vom Animal Collective das synthesizer-durchsetzte Latin-House, bevor sich „Rainbows And Dreams“ eben genau dorthin begibt.

Die nordirische Songwriterin SOAK veredelt mit ihrer klaren, hellen Stimmlage die, wie sanfte Regentropfen fallenden, elektronischen Beats, zu denen der besungene Klangfarbenregenbogen sichtbar wird.

Vollkommen dem Wetter und der Natur setzt uns FitzGerald mit „Cold“ und „Setting Sun“ aus. Letzterer Titel verabschiedet verspielt die Abendsonne mit fierpenden Klimpern auf einem treibenden Beatkonstrukt.

Die sechsminütige Einladung zum Tanz kann man nicht abschlagen, denn schon wenig später entführt einen „Betelgeuse“ in die Welt französischer Deep House Musik.

Dichte Klangkonstrukte, welche sich langsam fließend ausbreiten, bietet George FitzGerald bei „Cosmonaut Alley“, „Retina Flash“ und „Ultraviolet“an. Diese Tracks sind atmosphärisch dichte Downtempotitel, welche „Stellar Drifting“ klanglich tatsächlich ins Weltall führen.

Genau dort angekommen ist „The Last Transmission“. Gemeinsam mit London Grammar entrückt FitzGerald seine elektronische Musik in weite Klanggefilde. Der sehnsüchtige Gesang entführt die Gedanken. Die brandenden Synthesizerwogen hingegen animieren den Körper.

George FitzGeralds „Stellar Drifting“ ist ein in sich stimmiges Werk, welches Gefühlen wie Fernweh und Sehnsucht eine klangliche Heimat bietet. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass es in seiner aktuellen Wahlheimat London wohl doch nicht so schön ist.

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