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The Black Angels – Wilderness Of Mirrors

The Black Angels ziehen mit ihrem Waldschraten-Rock wieder um die Holzhütten und folgen dabei ihrem inneren System.

Es scheint, als bräuchten die Psychrock-Naturalisten aus Austin, Texas für neue Ideen bei jedem Anlauf nochmals ein weiteres Jahr länger als zuvor. Zwischen der zweiten und dritten Platte lagen noch zwei Jahre, dann jeweils drei und vier. Zwischen Album Nummer fünf und sechs hat sich die Erde nunmehr fünf Mal um die Sonne gewunden.

Da ist eindeutig ein Muster erkennbar, genau wie in der Musik. Auf „Wilderness Of Mirrors“ sind die Einflüsse von Psych-Großmeistern wie Syd Barret und Roky Erickson weiterhin unüberhörbar, wenngleich vieles schon immer zwei Stockwerke tiefer dröhnt als bei den Urvätern.

Der Drone-Dunst, der auch jetzt die 15 Songs umnebelt, klingt dann ein bisschen so, als wären die Queens Of The Stone Age auf Rumpelstilzchen getroffen, um gemeinsam an Kröten zu lecken. Das entschleunigt zwar, wirkt aber nicht weniger schräg.

Dabei geht es inhaltlich durchaus um Handfestes: Politische Unruhen, die Pandemie und die anhaltende Umweltzerstörung sind Nährstoffe für die lyrischen Kommentare von Sänger und Bassist Alex Maas. Titel wie “History Of Future” bestimmen den Ernst des Quintetts.

“A forest burns, you ask for me to save you/ But I’m running out of time/ As the years go passing by I realized/ You’re killing us both”, singt Maas mahnend in der Vorabsingle „El Jardin“ aus Sicht unseres Planeten, untermalt mit beflissenen Klängen und Texturen, mit Mellotron und Streichern.

Weiter heißt es: “You can build me up or you can rip me apart […] I will follow you my dear/ Til the oceans drown us both”. Wenn sich zu diesen dringlichen Appellen doch nur etwas einfacher die Faust recken ließe, als gemütlich Zaubertrank zu saufen und auf ein Wunder zu hoffen.

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