Kaum eine Band, die sich in den vergangenen zwei Jahren mit der Produktion eines neuen Albums beschäftigt hat, konnte während dieses Prozesses die weitreichenden Folgen der Pandemie komplett ausklammern. Auch für Circa-Waves-Sänger Kieran Shudall spielte der völlig verrückte Alltag dieser Zeit eine wichtige Rolle beim Schreiben von neuen Songs.
Im Gegensatz zu vielen Kollegen aber versuchte Kieran, den emotionalen Spieß irgendwann umzudrehen. Soll heißen: Statt in Melancholie zu versinken, hielt der Brite mit Hoffnung und Vorfreude dagegen.
Das Ergebnis dieses „Widerstands“ präsentiert sich dieser Tage in Form von 11 neuen Songs auf dem Album „Never Going Under“, die klingen, als könnten es ihre Urheber kaum erwarten, mit ihnen im Gepäck die Welt zu bereisen.
Mit viel Power, Energie und einer unbekümmerten Leichtigkeit zelebrieren Circa Waves modernsten Pop-Rock auf höchstem Niveau. Dabei wird vor allem das Gefühl der Vorfreude auf Händen getragen. Nach einer zweijährigen Zwangspause will die Band endlich wieder raus und ihren Fans flotten Indie-Rock mit luftigen Pop-Vibes um die Ohren hauen („Carry You Home„).
Eine melancholische Ode an die Hilflosigkeit („Living In The Grey„) duelliert sich mit sphärischen Synthies und der epischen Pop-Aura der Achtziger („Golden Days“).
Wenn Circa Waves dann irgendwann mit angezerrten Supergrass-Erinnerungen jonglieren und der Welt zeigen, wie Brit-Pop im Jahr 2023 klingen kann, kniet man als Freund von lebensbejahenden Feel-Good-Sounds nur allzu gerne nieder („Electric City“).
Endlich wieder Normalität. Danke dafür.