Die wundersamen Wege des Avey Tare nehmen eine neue absonderliche Platte zum Anlass, sich mal wieder am Kratzbaum zu reiben. Die nicht vollständig zu klärende Frage bleibt, tut das nun gut oder eher weh?

Seines Zeichens Sänger und Songschreiber von Animal Collecitve ist Tare eine gewisse Verschrobenheit in die Wiege gelegt, mit der er bei seiner Hauptband zunächst frohlockte und dann zunehmend verkauzte.

Auf „7s“ ist vieles davon wiederzufinden, was die Tragweite des Eklektizismus angeht. Das brüchige „Lips At Night“ könnte in seiner harmonischen Verweigerungshaltung auch ein Daniel-Johnston-Stück sein, das nicht ganz dessen Lo-Fi-Anspruch bemüht und trotzdem mehr als sympathisch ein Außenseitertum zum Klingen bringt.

In dieses Bild wiederum passt Tare als psychedelischer Vorzeigehipster aus Baltimore eigentlich gar nicht so recht hinein. Wenn er wie in „Hey Bog“ windschiefe elektronische Spielereien unternimmt, die eher seinem Kollabo-Projekt Panda Bear nahe stehen, geht das mehr ins Gesamtbild. Es klingt nur nicht so spannend.

Auf diese Weise konkurrieren auf „7s“ pausenlos die Stile mit den Ideen. Lieber ein zugänglicheres „The Musical“, das die guten Vibes aus dem Mushroomcocktail zieht, als das nach disharmonischem Neutral Milk Hotel klingende „Cloud Stop Rest Start“, bei dem man ratlos auf die eigenen Haltung zur Welt schaut.

Zwischen den Wah-Wah-Gitarren, klassischen Klavieren und mechanischen (Kratz)-Geräuschen liegt hier auch nach mehreren Durchgängen eine Menge variabler Einstellungen auf und zu diesem Album.

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