MusikBlog - Entdecke neue Musik

Roo Panes – The Summer Isles

“In der Stille liegt die Kraft”. Wenn man älter wird, versteht man wohl erst den wahren Sinn dieses Sprichworts. Roo Panes hingegen scheint es schon mit der Muttermilch aufgesaugt zu haben. Der britische Folkmusiker bevorzugt nicht nur die leisen Töne, er stammt aus einer äußerst kreativen Familie, selbst ist er neben der Profession Musiker auch als Model aktiv.

Schöne Menschen sind nett anzusehen, wenn Sie gute Musik machen, da könnte man beinahe neidisch werden. Im Falle von Andrew “Roo” Panes ist das der Fall. Mit seinem vierten Longplayer “The Summer Isles” lädt er uns auf eine melodische, emotionale Reise in seine Singer/Songwriterwelt ein.

“A Handful Of Summer” startet akustisch mit weichen Regentropfen aus Keyboard- und Streicherklängen, die langsam abperlend übergehen in die wogende Akustik von “The Summer Isles (Sunrise)” und Roo Panes’ angenehm tiefe Stimmlage.

Die Gitarrensaiten halten sich omnipräsent im Hintergrund, erzeugen mit orchestralen Bläsern einen Spannungsbogen, der  Roo Panes letztendlich motiviert, neue Stimmhöhen zu erklimmen. Eine Eigenschaft, die er auch bei “Fairy Falls” und “I Just Love You” beibehält und schon fast Chris Martinsche Chorusweihen erreicht.

Speziell “I Just Love You” kann mit seinen Handclaps und irisch zupfenden Saitenklängen gute Stimmung im Überfluss bieten. Die sympathische Liebesgeschichte zeugt von Roo Panes’ Beobachtungsgabe rund um die kleinen Gesten in einer Beziehung.

Das Storytelling macht Songs wie “Our Time” oder “Suburban Pines” aus:

Aus Zeilen wie “Woke up this morning so excited, laughed into my coffee couldn’t hide it, ‘cos all of these years that I’ve lived alone, finally you and I will build a home” sprüht Lebensfreude, welche selbst bei streicherlastigen Balladen wie “Our Time” zum Tanzen animiert.

Dagegen verschroben im Folk verortet, entführt uns Roo Panes zu den “Suburban Pines”, einem Ort mit ganz eigener Anziehungskraft.

“Samalam Bay” zupft sich beschwingt leichtfüßig wogend ins Gehör. Roo Panes’ erzählerische Stimme macht es dem Hörer leicht, sich den Strandspaziergang vorzustellen, der mit zunehmender Dauer einem Liebesreigen gleicht.

Zurückgezogen und in sanfte Klänge gebettet, finden wir uns bei “Notes From A Holiday” in einem akustischen Wunderland wieder, das wiederum die Tore zu “Arcadia” öffnet. Von Bläsern begleitet, begibt sich Roo Panes auf Entdeckungsreise durch die vielfältigen Möglichkeiten, auf dreieinhalb Minuten einen eingängigen Folksong zu schreiben. Seine Finger tanzen zupfend auf den Saiten, die Percussion findet Ihren Rhythmus und langsam entfaltet sich ein Chorus, der selbst gescheiterten Träumen noch Gutes abgewinnen kann.

Spätestens jetzt hat man sich auf “The Summer Isles” verloren. Im gesättigten Singer/Songwriterbereich weiß sich Roo Panes zu behaupten, dafür sorgt er mit stimmungsvollen Songs wie “Letter To The Boy”,”Childhood” und “Leave That Light on”, die zum Verweilen in seiner Introspektive einladen.

Mit der Akustikgitarre dem Folk zugewandt, tanzt man traumwandlerisch durch die stets melodischen Refrains der Songs. In sich gekehrt bleiben auch “Let It Be A Long Time” und “Remember Fall In Montreal”, diese geben sich schwofend der Percussion bzw. den Klaviertönen hin.

Leise orchestral begleitet und am Strand verweilend, blendet Roo Panes das Album mit “The Summer Isles (Sundown)” aus.

Zwischen Künstlern wie Charlie Cunningham, Stu Larsen und anderen Größen der Szene legt Roo Panes mit seinem Album “The Summer Isles” den idealen Begleiter für Strandspaziergänge und laue Sommernächte vor. Musik, die harmonisch in ihrer Akustik weilt. Stimmungsvoller als hier kann Folkmusik nicht mehr werden.

Facebook
Twitter

Schreibe einen Kommentar

Das könnte dir auch gefallen

Login

Erlaube Benachrichtigungen OK Nein, danke