Oasis haben vorgestern das erste Konzert ihrer Reunion-Tour im walisische Cardiff gespielt.
Die Gallagher-Brüder haben es also tatsächlich geschafft: Nach 16 Jahren eisigem Schweigen standen Liam und Noel wieder gemeinsam auf der Bühne und bewiesen, dass manche Wunder doch noch passieren. Das Principality Stadium in Cardiff bebte, als Oasis mit „Hello“ eröffneten – ein passender Gruß nach so langer Funkstille.
Die Setlist war eine Reise durch die Britpop-Geschichte: Von den frühen Hits bis zu den späteren Perlen ließen die Gallaghers nichts aus, wobei sie ihre Fans ordentlich zappeln ließen. „Wonderwall“ und „Champagne Supernova“ kamen erst spät im Konzert – ein geschickter Schachzug, der die Spannung hochhielt und bewies, dass Oasis noch immer wissen, wie man ein Publikum bei Laune hält.
Der Weg zu ihrer Versöhnung war steinig: Seit der bitteren Trennung 2009 gingen die Brüder getrennte Wege. Liam veröffentlichte Soloalben, Noel werkelte mit seinen High Flying Birds. Ein peinlicher Moment 2017, als Noel seinen Bruder bei einem Benefizkonzert für die Opfer des Manchester-Anschlags versetzte, schien die Gräben nur zu vertiefen.
Umso überraschender kam die Ankündigung der Reunion-Tour. „The guns have fallen silent. The stars have aligned. The great wait is over“, hieß es in der Pressemitteilung – die Band bleibt sich auch bei solchen Ankündigungen treu.
Die „Oasis Live ’25“-Tour führt die Band nach zwei aufeinanderfolgenden Abenden in Cardiff durch Großbritannien und Irland (in ihrer Heimatstadt Manchester treten die Brüder gleich fünf Mal hintereinander auf), bevor es nach Übersee geht. Insgesamt sind 41 Konzerte in UK, den USA, Japan, Brasilien und Australien geplant.
Allerdings sorgte Ticketmasters Dynamic Pricing für Ärger: Die Ticketpreise explodierten regelrecht, was die Behörden in Europa ordentlich aufhorchen ließ. Trotzdem sind die Konzerte restlos ausverkauft.
Ein Konzertfilm ist bereits in Planung, produziert von „Peaky-Blinders“-Schöpfer Steven Knight.
Parallel dazu bringen Oasis eine Deluxe-Edition von „(What’s The Story) Morning Glory?“ (1995) heraus – 30 Jahre nach der Veröffentlichung des Klassikers. Die Zusatzversionen von „Wonderwall“ und Co. versprechen nostalgische Momente für alle, die damals dabei waren oder es gerne gewesen wären.