Die englische Künstlerin Paris Paloma hat vor Kurzem ihre neue Single „labour“ via Nettwerk veröffentlicht. Dazu ist auch ein Musikvideo erschienen.
Die in Surrey, Südengland, lebende Singer/Songwriterin gehört neben Künstlerinnen wie Allie Crow Buckley und Miya Folick zu Nettwerks wachsendem Alternative-Indie-Roster. Nach nur einem Monat hat sie mit „labour“ bereits über 21 Millionen Streams erzielt, das dazugehörige Musikvideo wurde bei YouTube bereits 4,9 Millionen Mal angeschaut.
Als wilde, mitreißende und zugleich in sich geschlossene Hymne erzählt „labour“ die Geschichte einer Frau, die gegen die ungerechte Verteilung der (emotionalen, mentalen und häuslichen) Arbeit in hetero-normativen Beziehungen wettert.
Mit ihrer gewohnt poetischen Lyrik und ihrem wunderbaren Umgang mit Melodien gelingt es Paris Paloma, eine vertraute, weibliche Wut in diesem düsteren Folk-Pop-Song zum Ausdruck zu bringen.
Die viral gegangene Single wurde von den Fans begeistert aufgenommen, und die Previews des Songs auf TikTok wurden millionenfach aufgerufen. Inspiriert von dem Song und seiner kraftvollen Botschaft haben Frauen auf der ganzen Welt begonnen, auf ihren TikTok-Profilen über ihre eigenen Erfahrungen mit Sexismus, Diskriminierung und Frauenfeindlichkeit zu sprechen oder mit dem Sound berühmte weibliche Personen aus Geschichte, Filmen, Büchern usw. in Erinnerung zu rufen und zu ehren. Aber auch Männer haben bereits auf den Song reagiert, um auf das bestehende Ungleichgewicht aufmerksam zu machen und die Frauen in ihrer berechtigten Wut zu unterstützen.
Paris Paloma erklärt zu dem Song: „,labour‘ nimmt uns mit in eine Beziehung, in der der Selbstwert der Sprecherin kaum vorhanden ist, wie bei vielen Menschen, die sich in kräftezehrenden Beziehungen befinden. Wir nehmen die ganze emotionale Arbeit auf uns, weil es so normalisiert ist und wir annehmen, das sei die ‚Liebe‘, die wir verdienen. Aber der Song zeigt eine Bruchstelle auf… es ist das erste Mal, dass die Sprecherin diese ungesunde Dynamik anerkennt und aus dieser Beziehung ausbrechen möchte“.
Das Video zu „labour“ erinnert vom Setting her an die Fantasy-Serie „Games Of Thrones“, die ans europäische Mittelalter angelehnt ist. Auch in der Serie gibt es immer wieder krasse Machtgefälle zwischen den Geschlechtern.
Big Issue schreibt in einem Artikel zu „labour“: “,Female rage‘ ist ein Begriff, der mit Palomas Track in Zusammenhang gebracht wird, ebenso, wie das zunehmend beliebte Genre, das als “Hexen-Pop” (,witch-pop’) oder ,Neofolk‘ bezeichnet wird. Beides ruft die Vorstellung mächtiger, zur Rache bereiter Frauen hervor.“
Diese weibliche Wut kommt nicht von ungefähr. Sie ist ein Symptom mangelnder Frauenrechte und geschlechtsspezifischer Unterdrückung, die im Kleinen, fast unmerklich, in der partnerschaftlichen Beziehung beginnt, am Arbeitsplatz weiter geht und sich bis in die Gesellschaft fortsetzt, wie es z.B. im Iran zu sehen ist.
https://www.instagram.com/parispaloma/
Unterstützt von MusikBlog Newcomer Programm. Wie findet ihr den Song? Schreibt einen Kommentar oder markiert es als Favoriten für die MusikBlog Newcomer Charts.