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Die Zimmermänner – Die Zimmermänner spielen Skafighter

Als Timo Blunck, Detlef Diederichsen und Christian Kellersmann „Ede & Die Zimmermänner“ formierten, war Deutschland alles andere als eine Ska-Hochburg. Dass sie nach ihrer 1980er EP-Premiere auf dem Hamburger ZickZack-Label dieses Terrain verließen, lag aber eher daran, dass es für die Musiker am Anfang ihrer Karriere noch jede Menge andere interessante Optionen gab, um sich musikalisch auszudrücken.

Ohne „Ede” im Namen begleitete gitarrenlastiger Funk-Pop „1001 Wege Sex zu machen ohne daran Spaß zu haben“, schaffte man bis zur letzten Elektro-Country-Samba-Ausgabe „Ein Hund Namens Arbeit“ Genre-Grenzkontrollen durchgängig ab, mit „Die Wäscheleinen waren lang“ gab es eine Werkschau ihres Schaffens.

Dato drehen sie die Uhr zurück, mit: „Wir spürten eine gewisse Reue, seinerzeit nicht das erste deutschsprachige Ska-Album aufgenommen zu haben, das wir eigentlich in uns gehabt hatten. Und überlegten, ob man diesen Fehler womöglich im Nachhinein rückgängig machen kann …?“ wird Detlef Diederichsen zur Intuition für “Die Zimmermänner spielen Skafighter” zitiert.

Mit der Idee, alte Songs und weiteres zur Seite gelegtes Rohmaterial mit dem aktuellen technischen Know-how – in den Gründungsjahren noch Science-Fiction – zu restaurieren, nehmen „Thorsten Bredow“, „Stefan Und Kai-Uwe“ und ihre Songgefährten ordentlich Fahrt auf, pusten die Bläser locker und leichtfüßig den Staub von den Arrangements von „Eberhardt Karolczak“ oder „Von Wedel Bis Nach Jericho“.

Die neuen Produktionsmöglichkeiten haben die Ur-Versionen geglättet, der derbe Beat von „Ich heiße Timo“ hat dies unbeschadet überstanden, spielt die Rhythmusgruppe „Junge Rümpfe“ mit der Die Zimmermänner-eigenen Eleganz, trifft Reggae im fusionsfreudigen „Adam Und Ewald“ auf Jazz.

„Liebe Zwecklos“ – die Irrungen und Wirrungen der Gefühle im Kontext mit den großen Themen des Lebens, waren für die Protagonisten, deren Nummern schon auf „Warum Schmust Du Nie Mit Meinem Gehirn?” und „Bäuerin, Reich Mir Die Äpfel“ hörten, seit jeher die zeitlose, hintersinnige bis skurrile, Spielwiese der Textschöpfung, auf der sich dieses Album bewegt.

„Blues Ist, Wenn Es Regnet“ – selbst dann springt die Ska-„Straßenbahn“, die Die Zimmermänner steuern, nicht aus dem Gleis.

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