Er hat es schon wieder getan: Christian Rotte Rottler bringt sein neues Band-Projekt Rottler an die Hörer*innen – benannt nach dem Frontmann selbst. Die Debütsingle “Tavor” könnt ihr in der MusikBlog-Videopremiere sehen.
Einen Namen hat sich der Stuttgarter Christian Rottler zuletzt mit seiner Solo-Platte “ROTTE” machen können, unter dessen gleichen Namen er vor Rottler seine Musik unter die Leute brachte. Über das elektronisch geprägte Album hieß es kürzlich in der Musikblog-Rezension:
“Auf nur acht Tracks nimmt uns der Stuttgarter mit auf eine Reise durch dunkle Nächte, begleitet von dunklen Gestalten und noch dunkleren Gefühlen.” Und: “Insgesamt lässt sich ‘ROTTE’ etwas schwer fassen. Die Lyrics sind durchs Band intelligent arrangiert und passen gut zum Sound. Auch inhaltlich merkt man Christian Rottler an, dass das Beobachten und Erzählen von Geschichte sein Heimspiel ist.”
Nun gehen wie damals schon die gleichen Stärken in dem neuen Projekt von Rottler auf: Außer Christian gibt es da noch Alex, Marc und Setzer, dessen Band wie so vieles während der gelangweilten Unruhe der Corona-Pandemie entstanden ist.
“Disziplin & Zigaretten” heißt das Rottler-Debütalbum, das am 26. Mai erscheinen wird und von Bassist Marc produziert wurde. Gemastert wurde es von Ralv Milberg (Die Nerven, Karies): Da kann also nur was Gutes daraus werden.
Die erste Single “Tavor” leitet das neue Kapitel mit dem gewöhnlichen 4/4-Takt, simpler Song-Struktur und cleanen Gitarren ein. Dagegen steht die Stimme von Rottler, die verwaschen zwischen dem energetischen Track hin und wieder mal untergeht.
Die Atmosphäre ist melancholisch, was nicht nur an der Melodie liegt. Auch der Text vermittelt mit angedeuteten Passagen ein ziemlich deprimierendes, leeres Gefühl, das an den Vibe von Placebo erinnert. Diese Nostalgie wird durch den pixeligen Ton des Videos zu “Tavor” zum Ausdruck gebracht, dessen Qualität und Effekte gewollt schlecht inszeniert sind.
Dem punkig abgewetzten Sound entgegen stehend, wurde das Video – ähnlich wie bei einer Collage – aus verschiedenen Clips zusammengeschnitten. Dabei steht allerdings die Bühnen-Performance des Songs im Vordergrund.