Ab 27. Oktober 2023 geht es Bosse um das Träumen, wenn sein neues Album „Übers Träumen“ erscheint. Vorab feierte gestern die neue Single „Salzwasser“ mit Featuregast Alligatoah Premiere inklusive einem dazugehörigen Video.

Das Cover der Single ist surrealistisch genug, um an einen Traum zu erinnern, eine ganze Großstadt ist unter Wasser gesetzt. Unbeirrt fahren die Autos in den nächsten Stau und ein Radfahrer macht sich auf den Weg durch die Rifflandschaft aus Beton. Der Song holt mit ein paar Zeilen die Sommerhitze zurück, unter der ganz Europa schwitzte, als alle an die Küsten flüchteten – zum „Salzwasser“.

Das plätschert angenehm dahin und hat durchaus das Potenzial, dass man vielleicht die Melodie des Refrains vor sich hinpfeift, während man selber in die Pedale tritt, um der Hitze des Asphalts zu entkommen.

„Man hört nur noch Stöhnen“, heißt es und Lust ist es nicht gewesen bei 39 Grad. Schon vor dem Refrain ist man eingelullt, wie es sonst nur die Sommerhitze, das Rauschen der Brandung oder ein Campari zu viel hinkriegen. Ist doch auch so sympathisch, dieser Bosse!

Auftritt Alligatoah: Gewohnt gekonnt liefert der Künstler aus Langen seine Einlage, welche die ganze gute Sommerlaune in Frage stellt. Stimmt, da hat es keinen Schatten und stimmt, da sind Abertausende ertrunken.

Klar zieht es auch ihn an den Strand, er kann nicht anders, aber glücklich ist er darüber nicht. „Dieses menschenfeindliche Element hat ’ne gute PR“, urteilt er trocken. Und, Moment mal, glitt da auf dem Cover nicht ein gigantischer Hai über den Waschbeton?

Vielleicht hat ja auch die Beobachtung, dass der aufrechte Gang ein Auslaufmodell ist, mehr politische Tiefe, als es „Chill mit dem Lobster, schwimm mit dem weißen Hai – der hat’ne weiche Seite“ vermuten lässt?

Es kann durchaus sein, dass der Titel darauf schielt, zum Sommerhit des Jahres 2023 zu werden – denn bislang hatten wir noch keinen Song, der diesen Titel verdiente. Mag sein. Na und? Wenn Bosse und Alligatoah das gelingt, dann hätten sie sich diese Lorbeeren verdient und wir hätten es deutlich schlechter erwischen können.

Klar, das ist Pop, aber auf dem Oktoberfest werden die Besoffenen damit ihre liebe Not haben. Aber die haben im Zweifel ja immer noch das rote Pferd.

Viel Glück also, Bosse und Alligatoah. Es stimmt ja auch, was ihr behauptet: Wir kommen alle so klar aus dem „Salzwasser“. Gut. Hätten wir das geklärt. Wie war das noch einmal mit dem Campari? Iss ja noch Sommer.

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