Lange haben sie sich Zeit gelassen. Das selbstbetitelte Debütalbum von Oum Shatt kam 2016 raus. Damals gefeiert und hochgelobt, sind die Erwartungen jetzt – acht Jahre später – erwartungsgemäß hoch.
„Opt Out“ heißt das neue Werk. „Off to St. Pete“ dreht den Gute-Stimmung-Regler gleich nach ganz oben und verdrängt das nasskalte norddeutsche Wetter auf einen Schlag. Der kräftige Rhythmus bleibt nicht lange westlich. Das Signature-Element lässt nicht lange auf sich warten. Gemeinsam mit einer ordentlichen Bass-Spur weben die vier Ihr Markenzeichen ein. Die orientalische Sonne geht auf und so schnell nicht mehr unter.
„Kid Went Awry“ wechselt die Tonalität zwischen östlichen Tönen und Indie-Folk Ballade. Auf „Love the Way She Stands“ schaut Jim Morrison auch mal kurz um die Ecke.
Später wird es surfiger, bevor die Berliner um Jonas Poppe und Chris Imler mit „The Artist Arrives“ sogar eine Portion Wave-Sound mit dunkel-melancholischer Stimme einweben.
„Fix It / Screw It“ dreht in Richtung reduzierte Simplizität mit melancholischem Drive um mit „Investors“ wieder hibbeliger in die Vergangenheit zu ziehen.
Surf, Folk, Indie-Rock, Indie-Pop, etwas Wave und durchgehend bunte orientalische Klänge. So unterschiedlich die Einflüsse auch sind – jedes Stück von Anfang bis Ende konsistent und stimmig.
Vermeintliche Widersprüche der Kulturen vermischt zu einem homogenen Werk der guten Laune. Das sollten wir uns global zum Beispiel nehmen.