Gestern veröffentlichte der Musiker Schramm seine neue und zweite EP mit dem Titel „How To Fail At Love“ unter dem Label Am Anfang angekommen (AAa).
Der in Wuppertal geborene und mittlerweile in Berlin ansässige Fotograf und Filmemacher Schramm entwickelt sich zu einem echten Geheimtipp in der deutschen Musikszene. Mit originellen Visuals und einer klaren musikalischen Vision hat der Künstler eine neue EP für jene veröffentlicht, die sich vom Pessimismus beeinflussen lassen. Seine neueste Anleitung? „How To Fail At Love“.
Bereits 2022 machte der Wahlberliner mit seiner Debüt-EP, die den provokanten Titel „I Made This For Myself (I Didn’t Make It For You)“ trug, auf sich aufmerksam. Die sechs Songs zeichneten sich durch eine geschickte Mischung aus scharfzüngigen Texten, The-Strokes-inspirierten Gitarren und UK-Indie-Rock-Einflüssen aus.
Nach einer kreativen Pause meldet sich Schramm nun mit sieben frischen Post-Punk-Tracks zurück, die seinen unverwechselbaren Stil weiter vorantreiben.
Die erste Single „Vertraut„, die im Dezember 2023 erschien, setzte sofort ein Zeichen. Mit ihrer Upbeat-Melodie und der düsteren Emotionalität fängt sie perfekt seinen charakteristischen Sound ein – eine Mischung aus leicht befremdlichen, aber energisch treibenden Klängen.
Im EP-Opener „Fail At Love“ kollidieren Darkwave, Autotune und Gabber in einer explosiven Mischung.
Der Track „Graublau“ bietet eine Kombination aus brummigen Gitarren, simplen Synth-Lines und vielschichtigen Vocals, während auf „Infected“ deutsche und englische Texte aufeinandertreffen.
Die ganze Veröffentlichung erinnert an eine Strobolicht-Party im Stil der Neuen Neuen Deutschen Welle.
In nur 20 Minuten Spielzeit gelingt es dem kreativen Tausendsassa, schnörkellose, energiegeladene Post-Punk-Hymnen mit Shoegaze-Balladen zu verschmelzen. Die Weiterentwicklung des jungen Sängers über die letzten zwei Jahre ist unverkennbar und sein Sound reifer und ausgefeilter.
Auch die Visuals zu seiner neuen Musikära sind eindeutig sehenswert und fügen sich nahtlos in die düstere Ästhetik der Musik ein:
Im Clip zu „Vertraut“ ist der Protagonist, gespielt vom Künstler selbst, gefesselt und angekettet, was in einem S&M-Setting zur Schau gestellt wird.
Sein neues Video zu „Sunburned/Goodbye“ zeigt ihn während eines Nervenzusammenbruchs in einem Großraumbüro – ein Bild für seine innere Verzweiflung.
Es ist ein Glück für die Musikwelt, dass sich der Sänger entschieden hat, seine Musikkarriere fortzusetzen und nicht in die Filmbranche zu wechseln. Eine solche Entscheidung hätte zweifellos eine spürbare Lücke in der deutschen Musikszene hinterlassen.
Mit seiner ansteckenden Euphorie und seinem innovativen Zugang bleibt Schramm ein leuchtendes Beispiel für kreative Entfaltung und musikalische Leidenschaft.
Heute findet in Wuppertal im LOCH die Releaseshow statt sowie eine weitere am 4. Mai in Berlin in der Monarch Bar.