Jugendliche Unbekümmertheit, eine kompromisslose „Mir-doch-egal!“-Attitüde und Texte, die vor Queerness nur so strotzen. All das verpackt in eine Punk-Soundwelt, die mit einer düster-gotischen Bestattungsästhetik verschmilzt. Klingt spannend? Dann willkommen beim vierten Album der Destroy Boys, treffend betitelt „Funeral Soundtrack #4“.

Die neue Platte ist wie eine wilde Fahrt durch eine Vielzahl von Genres, die alle unter dem großen Punk-Dach vereint sind, aber dabei nicht so recht zusammenfinden wollen. Es ist eine Sammlung von Tracks, die mal nach Grunge, mal nach Indie-Rock und dann wieder nach Garage-Punk klingen. Konfus? Vielleicht. Doch genau das macht den Reiz aus: die Abwechslung und das Unvorhersehbare.

Die Tracks auf dem Album sind dunkel und geheimnisvoll, mal leicht und schwebend, und zwischendurch immer wieder aggressiv und brutal. Diese Vielfalt gibt den bedrückenden Themen der Songs – Identität, Depersonalisierung, Missbrauch und natürlich Tod – eine besondere Kraft.

Die Einflüsse der Destroy Boys sind genauso breit gefächert wie ihre Songs. Von den düsteren Klängen von Black Sabbath über die kraftvollen Riffs von Sleater-Kinney bis hin zum Pop-Glanz von Lady Gaga – ein Potpourri, das entweder verwirrt oder begeistert, aber definitiv beeindruckt.

Trotz des ständigen Genre-Wechsels wirkt „Funeral Soundtrack #4“ reifer als die früheren Alben der Band. Die Mitglieder, inzwischen in ihren Mittzwanzigern, haben sich musikalisch weiterentwickelt und scheinen nun erst richtig in ihrer künstlerischen Reise aufzugehen.

Am Ende fühlt sich „Funeral Soundtrack #4“ eher wie eine Sammlung von Singles an als wie ein zusammenhängendes Album. Die Tracks springen zwischen düsteren Grunge-Stücken, melancholischen Hymnen und wütenden Punk-Ausbrüchen hin und her, ohne je eine konstante Linie zu verfolgen.

Dieses Chaos mag herausfordernd sein, doch die starken Texte verleihen dem Ganzen eine besondere Tiefe. Chaos kann schließlich auch eine Kunstform sein – und genau das haben die Destroy Boys mit diesem Album bewiesen.

Schreibe einen Kommentar

Das könnte dir auch gefallen

Album

PVRIS – Evergreen

Album

Moose Blood – I Don’t Think I Can Do This Anymore

Album

Yellowcard – Southern Air

Login

Erlaube Benachrichtigungen OK Nein, danke