The Royal Belgian Conspiracy haben letzte Woche ihr Musikvideo zu dem Song “Under Your Spell” veröffentlicht, der vor Kurzem erschienen ist. Der Track stammt aus ihrem zweiten Album “All Empires Must Fall”, das demnächst erscheinen soll.

Man kennt das: Im Supermarkt steht man vor dem Regal mit den Frühstückscerealien und kann sich nicht entscheiden. Soll ich die bunten Ringe mit dem abgefahrenen Vogel nehmen? Oder doch lieber die mit dem koksenden Frosch?

In Gedanken versunken steht man vor den bunten Packungen, als man plötzlich merkt: Hier läuft ja Musik. Eigentlich schon die ganze Zeit. Man hat es bloß nicht bemerkt. Kurz hört man hin, aber dann ist man schon wieder mit wichtigeren Dingen beschäftigt: Roggenbrot oder Vollkornbrot?

Was einen da kurz aus den Gedanken gerissen hat, nennt man landläufig “Kaufhausmusik”. Sie soll unaufdringlich im Hintergrund laufen und einem ein gutes Gefühl geben. Wie eine aufgewärmte Tütensuppe füllt sie kurz den Magen, aber kurz darauf weiß man nicht mehr, was man gegessen hat.

Die neue Single “Under Your Spell” von The Royal Belgian Conspiracy hat alle Eigenschaften von Kaufhausmusik. Sie hält sich diskret im Hintergrund und eckt nirgends an. Oder, um es anders zu sagen: Sie ist sehr zugänglich.

Leadsänger und Songwriter Moozy erklärt, was hinter dem Song steckt: “‘Under Your Spell’ ist eine Bonnie-und-Clyde-Geschichte mit einer verführerischen Femme Fatale. Im Wilden Westen erscheint eine geheimnisvolle Frau aus der Wüste und verführt einen Cowboy. Zusammen begeben sie sich sofort auf eine kriminelle Laufbahn und beschäftigen sich mit dunklen Künsten. Nach einer tödlichen Schießerei finden sie sich im Jenseits wieder. Dort schleichen sie sich durch eine unbewachte Hintertür in den Himmel und planen ihre Sabotage.”

Das Video zum Lied erzählt die Geschichte irgendeines Western-Räuberpaares in irgendeiner Western-Stadt mit irgendwelchen Western-Darstellern. Insgesamt ist das Video ziemlich “irgend”. Irgendwie verschmilzt der Frontsänger mit einem Gemälde, aus dem nur sein Kopf und die Hände herausschauen. Das ist irgendwie witzig.

Wenn der Sänger mit Gitarre in der Einkaufszone stünde, würde uns das nicht überraschen. Vielleicht würden wir im Vorbeigehen nach ein paar Münzen für ihn suchen. Dann würde uns plötzlich einfallen, der Supermarkt schließt bald, wir müssen weiter. “Aber auf dem Rückweg”, würden wir uns sagen. “Auf dem Rückweg gebe ich ihm bestimmt ein paar Münzen.” Oder doch nicht?

Genauso unentschlossen fällt auch das Fazit aus. Gibt man der Musik eine Chance und hört weiter? Oder ist man am Ende doch mit wichtigeren Fragen beschäftigt wie: Roggenbrot oder Vollkornbrot?

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