Einfach eingängig blubbernde Beats, latente Elektro-Töne im Hintergrund. Verhalten treibender Gesang. Mit dem Opener „Handlebar“ liefert Karma Catena aka C’est Karma leicht verdaulichen Elektro-Pop zum Mithüpfen. Schön tanzbar, eingängig und sehr weit weg von den experimentellen Klängen der Vergangenheit. Zwei Jahre nach ihrer EP “Amuse-Bouche” scheint sich der Spin auf ihrem Debütalbum „how to peel an orange“ deutlich zu ändern.
„Maria João“ als zweiter Track kommt ganz anders daher. C’est Karma singt das erste mal auf Portugiesisch, der Muttersprache ihrer Mutter. Passend zu ihren Lieblingsthemen Patriarchat und Queerness, begleitet vom queeren Duo Fado Bicha aus Lissabon. Interessante Symbiose zweier doch recht unterschiedlicher Musikstile.
„Got it“ spielt mit Dynamik, tieftrauriger Singer/Songwriter-Sound wechselt sich ab mit tanzbaren, percussionlastigen Tanz-Sequenzen.
„EmoTrax“ ist eine Reminiszenz an vergangenes Schaffen. Dumpf-düsteres Wummern, überlagert von gehetztem Flüstern zwischen Bedrohung und Gruseln. „I can’t believe your words between the concrete walls”. Die lauteren Sequenzen schräger und experimenteller als die vorherigen Tracks.
„Quand Je Serai Grande“ bringt den nächsten Stilwechsel. Sehr reduziert als akustische Chanson-Ballade ausschließlich mit Piano.
Abgesehen vom kurzen Kneipen-Intermezzo „Idade das illusões“ bleibt die zweite Hälfte von “how to peel an orange” bei leicht unterschiedlichen Schattierungen von leichtverdaulichem Pop-Sound.
Alles in allem ein handwerklich gut gemachtes, nett anzuhörendes, Album von einer sympathischen jungen Frau. Garniert mit eine paar Nuancen überraschender Abwechslung. Aber kein Album, das wirklich etwas Neues bietet. Vermutlich wird es leider auch nicht allzu lange in Erinnerung bleiben und sich rasch zu Hintergrundmusik entwickeln.