Beirut, die US-amerikanische Folk-Pop-Band rund um Frontmann Zach Condon, hat heute ihre neue Single „Caspian Tiger“ zusammen mit dem dazugehörigen Musikvideo veröffentlicht.
Die Single „Caspian Tiger“ erscheint unter dem eigenen Label von Zach Condon, Pompeii Records, und fügt sich wie ein neues Kapitel an das Album „Hadsel“ an – jene Platte, die laut MusikBlog-Review die Stille und Einsamkeit der norwegischen Insel Hadsel in eine tiefe Wärme und intime Klanglandschaft verwandelte. Mit der seltsam entrückten Präsenz einer Kirchenorgel webten Beirut auf „Hadsel“ eine winterliche Stimmung, die seine Zuhörer in die stille, frostige Weite Norwegens versetzt.
Doch „Caspian Tiger“ schlägt eine frische Richtung ein und entfaltet eine andere musikalische Reise für Beirut, das fortwährende Klangprojekt Condons. Im Kern behandelt die neue Single die Themen Vergänglichkeit und Bewahrung – ein Motiv, das treffend ihren Einsatz als Soundtrack zur internationalen Bühnenproduktion „A Study of Losses“ der schwedischen Zirkuskompanie Kompani Giraff untermalt. Diese Produktion, inspiriert vom Roman „Verzeichnis einiger Verluste“ von Judith Schalansky, interpretiert den Verlust in einer freien, künstlerischen Sprache.
Für „Caspian Tiger“ ließ sich Condon von seiner Vorliebe für Chormusik und alten, beinahe archaischen musikalischen Einflüssen leiten. Der Song beginnt mit einem sanften, melancholischen Klavier, das nach und nach in ein harmonisches Spiel von Stimmen und Instrumenten übergeht, eine düstere, doch berührende Atmosphäre aufbauend – wie das ferne Echo eines längst vergangenen Zeitalters.
Im begleitenden Musikvideo, das der Prager Filmemacher Jan Pivoňka inszenierte, zeigen die talentierten Artisten von A Study of Losses ihr Können. Minimalistisch und mit eindrucksvollen Licht- und Schatteneffekten erzeugt das Video intensive Emotionen ohne große Effekthascherei, unterstützt von Pivoňkas herausragender Kameraführung. Dass der Regisseur bereits mit dem Kurzfilm „Hlavní chod“ für die Filmfestspiele von Cannes nominiert war, überrascht hier kaum.
Condon selbst beschreibt die Anfrage, einen Soundtrack für eine Zirkusaufführung zu komponieren, zunächst als Herausforderung. Die Assoziation mit seiner frühen Single „Elephant Gun“ und einer „Zirkus-Ästhetik“ war ihm lange suspekt gewesen, etwas, das er eher gemieden hatte.
Doch die Zusammenarbeit mit Kompani Giraff weckte in ihm Neugier und Entdeckergeist, inspirierte ihn, neue klangliche Welten zu erkunden, die er nun in „Caspian Tiger“ zum Leben erweckt. Der Song entstand in Gedanken an die kaspischen Tiger, die einst in antiken Arenen kämpfen mussten – Kreaturen aus den weiten Steppen Zentralasiens, deren faszinierende, tragische Geschichte Condon schon lange bewegte.
So offenbart „Caspian Tiger“ eine neue Facette Beiruts und lässt Condons musikalische Entwicklung aufleuchten. Der Song wird ab dem 27. Dezember im Dansens Hus in Stockholm in „A Study of Losses“ zu hören sein und dort die Bühne mit seiner eindringlichen, nachhallenden Präsenz füllen.