„Louder, Please“ ist gleichzeitig Debütalbum und dringende Bitte, diese britische Musikerin für die großen Playlists 2025 auf dem Schirm zu haben. Mit ihrem euphorisierenden Sound irgendwo zwischen „BRAT“ und Kim Petras kitzelt Rose Gray die Partystimmung aus einer beklemmenden Zeit.

Dabei schafft dieses Album gleich mehrere Kunststücke: Zum einen den, das Dance in Dance-Pop groß zu schreiben und dennoch ein echtes Album-Gefühl aufkommen zu lassen.

Zum anderen – und das ganz besonders – die Verbindung von roughen „BRAT“-Sounds und dem funkelnden 00er Dance-Pop von Lady Gaga und stellenweise gar Kylie Minogue zu harmonisieren.

Dabei ist die in London lebende Musikerin gleichermaßen sehr melodisch als auch sehr beat-lastig. Vielleicht wird das dem Album auch etwas zum Verhängnis, denn so sauber die Produktion der Kollaboratoren Justin Tranter (Lady Gaga, Chappell Roan) und Zhone (Troye Sivan) auch klingen mag – das belanglose Songwriting fällt in all dem Glanz und Glamour dann doch mehr auf.

Aber: Es gibt einige Sternstunden auf dieser Platte. Zum Beispiel das einer Kim Petras würdige „Wet & Wild“ mit der kultigen Zeile „In a woman’s world, I’m a wild wild girl“. Oder die Camp-Vibes der hohen Kopfstimme in „Angel Of Satisfaction“, das zum Voguing einlädt.

Für die Tanzflächen des Jahres ist Rose Gray damit eigentlich unverzichtbar. Auch, wenn die Platte auf ganzer Länge sicher etwas an Qualität einbüßt und nicht genügend spannende Ideen auf Lager hat, um zum genre-prägenden Highlight zu werden, ist die Kombination aus Bekanntem hier hittig genug.

Außerdem: Da kann noch einiges kommen. Alleine die Spoken Word Strophen in „Hackney Wick“ sind mit ihrer Lässigkeit vor den ausnahmsweise mal dezenteren Beats sehr geschmackvoll inszeniert und ein angenehmer Ruhepol inmitten der permanenten Party-Stimmung.

Am Ende ist sie aber natürlich doch wieder da: die Ekstase. Und in die kann Rose Gray sicher einige mit ihrem Debüt verfrachten. Der Hype darf jetzt kommen.

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