Dieses Album ist wie Hackfleisch. Der Eindruck ist gemischt. Es geht um „Swings“ von Monzi.

Was möchte uns der Künstler sagen? Ist es Country? Mit gestrichener Saite und geschwungener Stimme? Ist es Folk? Mit gezupfter Melodie und geschmeidiger Minne? Ist es Blues? Mit gezogenem Riff und gefühlvollem Refrain?

Dieses Album kann sich nicht entscheiden. Es verwischt die Genres. Es verweht die Linie im Sand. Aber es beschreitet noch keinen eigenen Weg. Keine Frage: Dieses Album ist gut produziert. „Swings“ ist ein richtig gut gemachtes Debüt.

Die Stimme von Monzi klingt klar. Sie kommt gut zur Geltung. Ohne sich in den Vordergrund zu spielen. Und plätschert doch wie ein Bach auf der Suche nach dem Fluss.

Die Arrangements sind professionell. Alles greift stimmig ineinander. Ohne überladen zu wirken. Und bleibt doch keine zehn Sekunden im Ohr. Als wäre der Künstler durch den Plattenladen gegangen. Hätte seine Lieblinge in eine Tüte gesteckt. Und zuhause alles gleichzeitig auf den Plattenteller gelegt.

Das beginnt schon mit dem krassen Gegensatz zwischen rock-lastigen Nummern wie „Ever Loving Sun“ und country-verliebten Songs wie „Long Sighted View“. Unabhängig voneinander wirken beide Lieder handwerklich ordentlich. Da gibt es nichts zu meckern. Aber nebeneinander auf derselben Platte wirken die Songs plötzlich deplatziert. Als hätte jemand morgens in den Kleiderschrank gegriffen. Und sich zwei unterschiedliche Socken angezogen.

Monzi hatte gefühlt zu viele Ideen für ein einziges Album. So wie beim ersten Date. Man möchte nichts falsch machen. Die richtigen Blumen besorgen. Aber man weiß nicht so recht. Welche Rosen soll man nehmen? Welche Tulpen passen dazu? Und braucht man dieses Grünzeug überhaupt?

Am Ende steckt man alles ins Bouquet. Ein Meer aus roten Rosen. Ein Knäuel aus weißen Tulpen. Und ein Garten aus Kräutern und Farnen und Blättern. Damit erreicht man sein Ziel. Es gibt einen Effekt. Aber der Eindruck ist eben wie Hackfleisch. Eher gemischt.

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