Wer sich im Musikbusiness langfristig etablieren will, der muss sich ständig weiterentwickeln. Mit nur einer Soundformel im Gepäck kommt man nicht weit. Auch The Kooks waren stets bemüht sich mit jedem neuen Album weiter zu öffnen. 18 Jahre nach ihrem Debütalbum „Inside In/Inside Out“ gehen die Briten aber nun ganz bewusst zwei Schritte zurück – denn wie Kenner der Branche wissen: Man kann sich auf der ständigen Suche nach Neuem auch selbst verlieren.

„Wir wollten zu den Wurzeln unserer Einflüsse zurückkehren und uns dabei die Frage stellen: Was ist die Identität dieser Band?“, so Frontmann Luke Pritchard im Vorfeld der Veröffentlichung ihres neuen Studiowerks „Never/Know“.

Die Wahrheit ist: Als The Kooks in den Nullerjahren den Indie-Pop-Thron bestiegen, begeisterte die Band vor allem mit ihrer hymnenhaften Positivität. Knapp zwei Jahrzehnte später setzen The Kooks genau da wieder an.

Ein trockener Beat, ein sanfter Orgel-Einschub, akzentuierte Gitarren und Luke Pritchards markantes Organ wecken Erinnerungen an ein unbeschwertes Sommermärchen. Die gute Laune will auch nicht mehr weichen.

Im beschwingten „Sunny Baby“ zeigt Sänger Pritchard der dunklen Realität den ausgestreckten Mittelfinger. Die Sonne scheint. Der melodische Pop regiert – mit einer Prise Soul und ganz viel Gefühl.

„Never/Know“ ist eine Hommage an die gute alte Zeit. Was vor knapp 20 Jahren gut war, kann heute nicht schlecht sein. Die Marschroute ist klar. Und der Plan funktioniert:

In „China Town“ spaziert der Geist der Beatles durch die sonnendurchfluteten Gassen. Wenn die Band am Strand von Hawaii zum gemütlichen Feiern einlädt, kann und will keiner außen vor bleiben („Echo Chamber“). Mehr Sommer geht nicht.

The Kooks sind zurück – mit ganz viel Harmonie, Leichtigkeit und dem zurückgewonnen swagger im Gepäck. Der Sommer kann kommen.

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