Franz Ferdinand haben gestern einen Remix ihres Songs „Build It Up“ in einer neuen Version mit Johnny Marr von den Smiths veröffentlicht. Zusätzlich haben sie auch die Live-Single „Hooked – Live At Glasgow Barrowlands“ feat. Master Peace veröffentlicht. Beide Songs stammen ursprünglich von ihrem Album „The Human Fear“, das im Januar dieses Jahres via Domino erschienen ist.
Es gibt Bands, die wachsen mit der Zeit in ein eigenes Koordinatensystem hinein – stilistisch, inhaltlich, emotional. Franz Ferdinand gelingt genau das mit diesen beiden neuen Versionen auf beeindruckende Weise. Die schottische Kultband um Frontmann Alex Kapranos zeigt, dass sie auch nach zwei Jahrzehnten noch wissen, wie man Songs raffiniert neu erfindet, ohne dabei ihre DNA zu verlieren.
Die neue Version von „Build It Up“ bringt eine ganz besondere Handschrift ins Spiel: Johnny Marr, einst Motor der Smiths, verleiht dem ohnehin schon eingängigen Track eine melodische Tiefe, die zwischen Nostalgie und Gegenwart pendelt.
„Ich saß als Jugendlicher in meinem Zimmer und versuchte, seine Melodien zu entschlüsseln“. So beschreibt Alex Kapranos den surrealen Moment, wenn sich Teenagerträume mit dem Jetzt verweben. Hier entstehen jene seltenen Momente, in denen sich musikalische Generationen begegnen und etwas völlig Neues schaffen.
„The Human Fear“ (2025), Franz Ferdinands aktuelles Album, behandelt die großen und kleinen Ängste des Menschseins. Ein Album, das nicht laut werden muss, um durchzudringen. Furcht macht lebendig, so die zentrale These der Band. Ob Beziehungsangst, Trennungsschmerz oder die Panik vor dem großen Auftritt – all das formt uns als Menschen.
Franz Ferdinand haben diese Erkenntnis in tanzbaren Pop-Rock gegossen, der gleichzeitig zum Nachdenken anregt und die Hüften schwingen lässt. Ein Album, mit dem Franz Ferdinand laut MusikBlog-Review „auf der Höhe der Zeit bleiben“.
Noch roher und unmittelbarer wirkt die neue Live-Version von „Hooked“, aufgenommen in Glasgows ehrwürdigen Barrowlands. Hier geben Master Peace – einer der aufregendsten neuen Acts der britischen Szene – dem Song gemeinsam mit Franz Ferdinand eine explosive Live-Dynamik.
Diese Offenheit der Band, dieses Übersetzen zwischen den Welten, macht sie auch nach zwei Jahrzehnten relevant. Es ist eine kleine künstlerische Geste mit großer Resonanz.