Die höchste Eisenbahn haben heute ihre neue Single „Gitarre Ärztin Blau“ veröffentlicht. Es ist die vierte Single von ihrem neuen, noch unbenannten Album, was am 5. September 2025 erscheinen soll.
Die neue Single ist da – und Die Höchste Eisenbahn beweisen einmal mehr, dass Nostalgie am schönsten ist, wenn sie durch die Ästhetik der Gegenwart betrachtet wird. Nach sechs Jahren Funkstille kehren die vier Berliner dieses Jahr mit neuem Material zurück und erschaffen dabei einen Sound, der wie eine Zeitmaschine mit Orientierungsproblemen klingt.
Retrofuturismus Deluxe, könnte man sagen, wenn die Gegenwart so tönt, wie sich die Vergangenheit die Zukunft ausgemalt hatte – inklusive Wolkenkratzern und dampfbetriebenen Fluggeräten.
Die Auszeit war verständlich: Die Pandemie warf alle Pläne durcheinander, und die Musiker wandten sich anderen Projekten zu. Max Schröder kollaborierte mit seinem Kumpel Olli Schulz, Francesco Wilking ging mit der Crucchi Gang auf Tour, während Moritz Krämer mit eigenen Musik- und Filmprojekten düstere Klangwelten erforschte. Felix Weigt stieg sogar komplett um und wurde Podcaster – die Musik sollte eigentlich Geschichte sein. Umso erstaunlicher, dass Die Höchste Eisenbahn nun mit voller Wucht zurückkehren.
Seit dem 2019 erschienenen Album „Ich Glaub Dir Alles“, das laut MusikBlog-Review „irgendwo zwischen tiefsinnig und schwachsinnig, zwischen beschwingt und melancholisch“ pendelte, warteten die Fans sehnsüchtig auf neues Material. Mit den bisherigen Vorabsingles „Bürotage“, „Heimlich“ und „Dieses Leben“, die ab März dieses Jahres veröffentlicht wurden, fand das lange Warten schließlich ein Ende.
Während der Produktion für das neue Album erhielten viele Songs bei der Band zunächst bizarre Arbeitstitel ehe sie ihre endgültige Bezeichnung bekamen. Die neue Single trug lange den Namen „Die Aktuelle Schaubude“ – ein Titel, der vermutlich sogar Carlo von Tiedemann zum Aufhorchen und Fußwippen gebracht hätte.
„Gitarre Ärztin Blau“ entpuppt sich als lärmender Protestsong und gleichzeitig als zauberhafte Stichwortsammlung. Verpackt in eine scheppernde Lo-Fi-Geräuschkulisse mit Seele, präsentiert sich das Ganze in perfekten 3:22 Minuten Single-Format.
Der nostalgische 80er-Charme mit seinen schrägen Synthesizern und dezent eingestreutem Hintergrundgemurmel macht klar: Die Höchste Eisenbahn sind zurück – und für 2025 steht noch einiges an musikalischen Überraschungen bevor.
