Paul Weller lädt auf „Find El Dorado“ zu einem geheimnisvollen Abend in der Mitte einer endlosen Prärie. Die Nacht schmiegt sich an das Lagerfeuer. Das Licht lässt die Schatten tanzen. Die Geschichten des Tages sind verklungen.
Da erscheint wie aus dem Nichts ein alter Wanderer. Er setzt sich wortlos zu uns. In seinen Händen eine Gitarre. Auf seinem Gesicht die Spuren vieler Jahre.
Er beginnt zu spielen. Jede Melodie entsteigt ihm so selbstverständlich wie der Rauch über dem Feuer. Hier geschieht etwas Magisches. Die Musik holt Erinnerungen und Sehnsüchte und verlorene Träume hervor. So als würden die Geister vergangener Zeiten durch den Flammenschein tanzen.
Der alte Mann spielt nicht einfach nur Lieder. Er erzählt Geschichten von Hoffnung und Zweifel und Aufbruch. Und wir vergessen für einen Moment Zeit und Raum.
Paul Weller setzt auf „Find El Dorado“ alles auf eine Karte. Mit großer Kunstfertigkeit verwebt er verschiedene Einflüsse miteinander und nimmt uns mit auf eine Reise durch die Zeitalter. Nie wird es beliebig. Nie gleitet er in pure Nostalgie ab.
Stattdessen trifft man alte Freunde wieder. Betritt längst vergessene Orte. Und verlässt doch nicht den wärmenden Schein des Lagerfeuers inmitten der Prärie.
Zwischen den Takten schimmern vertraute Schatten. Sie geben uns eine Ahnung von Vergangenem. Und doch bleibt der Blick nie rückwärtsgewandt. Mit jedem Song legt Weller ein frisches Scheit im Feuer. Jeder Refrain erweckt eine alte Erinnerung zu neuem Leben.
Das Staunen vergeht nicht. Der Auftritt von Paul Weller bleibt rätselhaft. Woher kam der geheimnisvolle Wanderer mit der Gitarre?
Und schon erhebt sich der Alte. Streicht mit milder Geste über die Gitarrensaiten und verschwindet in der Dunkelheit. Das letzte Licht der Glut malt seine Silhouette an den Horizont.
Zurück bleibt eine tiefe und stille Rührung. Wir sind Teil einer Geschichte geworden. Ihr Echo wird noch lange in unserem Inneren aufsteigen wie der Rauch über dem Lagerfeuer.