Mary Middlefield hat heute ihre neue Single „The Feast“ veröffentlicht.

Wer sich auf „The Feast“ einlässt, betritt emotionales Hochrisikogebiet – Mary Middlefield lotst ihre Hörer*innen durch die gefährliche Zone zwischen brennender Sehnsucht und der Bereitschaft, sich selbst dabei zu verlieren.

Die Produktion schwelgt in dramatischen Streichern und cineastischer Wucht, die an die großen Momente von Florence + The Machine erinnert, während die rohe Dringlichkeit Parallelen zu The Last Dinner Party aufzeigt. Die klassisch ausgebildete Violinistin entfaltet hier ihre ganze orchestrale Kraft – und lässt am Ende jede Zurückhaltung fallen.

Der Text liest sich wie ein verzweifeltes Liebesgeständnis, das zwischen Hingabe und Selbstaufgabe schwankt. „I’m devoted to you and your disloyalty / Did you know that I prepared you quite the feast?“ singt die in der Schweiz lebende Musikerin, und man spürt förmlich, wie sich da jemand komplett ausliefert.

Die Metapher des Festmahls zieht sich durch den gesamten Song – man serviert sich selbst auf dem Silbertablett, während die andere Person nur zögerlich zugreift. Später wird es noch drastischer: „Drain me of my blood / Lock it in your vault.“

Was den neuen Song so fesselnd macht, ist diese Mischung aus melancholischer Schönheit und kompromissloser Ehrlichkeit. Mary Middlefield scheut sich nicht, die unangenehmen Wahrheiten romantischer Obsession auszusprechen.

Dass die Künstlerin diese Intensität auch live entfalten kann, hat sie bereits auf diversen Bühnen bewiesen: beim Glastonbury Festival 2024 auf der BBC Introducing Stage, beim Reeperbahn Festival 2025 und beim legendären Montreux Jazz Festival. Auch bei den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris war sie dabei.

Mit ihrem zweiten Album „Poetry (For The Scorned And Lonely)“ von 2024 hatte Mary Middlefield bereits bewiesen, dass sie das ganze Spektrum emotionaler Erfahrungen ausleuchten kann. „The Feast“ fügt sich nahtlos in diese Reihe ein: Ein Song über jene Art von Liebe, die so schmerzhaft schön ist, dass man bereit wäre, sich darin komplett aufzulösen.

„Love me ‚til I’m dead“, lautet die letzte Zeile – dramatischer geht’s kaum. Aber genau das macht den Reiz aus: Hier traut sich jemand, die volle emotionale Wahrheit rauszulassen, ohne Netz und doppelten Boden.

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