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Fuzz – III

Ty Segall’s Schießbuden-Kapelle Fuzz nummeriert sich weiter durch den Hardrock. Ganz im Stile Led Zeppelins, eines ihrer unüberhörbaren Vorbilder, ist das Power-Trio bei „III“ angekommen und Segall als singender Schlagzeuger Bela B noch immer überlegen (okay, der Auftritt in den Tagesthemen war stark und wichtig).

Der Tausendsassa bleibt dabei seiner obsessiven Veröffentlichungsstrategie treu, bei der alles unter zwei neuen Platten pro Jahr einfach keine Option darstellt. Erst im Frühjahr diesen Jahres hatte der umtriebige Kalifornier eine Nilsson-Cover-EP namens „Segall Smeagol“ kostenlos veröffentlicht.

Jetzt arbeitete er wieder mit Gitarrist Charles Moothart, den Segall auch in seiner Freedom Band angestellt hat, sowie Bassist Chad Ubovich von der Garage-Rock-Band Meatbodies zusammen.

Und wie in all seinen unzähligen anderen Projekten, hat Segall auch bei Fuzz das Sagen. Darüber täuscht der Platz auf dem Schlagzeugschmemel in zweiter Reihe nicht wirklich hinweg.

Der zelebrierte Riff-Rock könnte schließlich auch direkt seiner Gitarren-Feder entstammen. Und nicht nur wegen des bezeichnenden Namens Fuzz müsste man den Sound und Stil zwangsläufig auf Segall beziehen, wenn er nicht selbst involviert wäre.

Es ist die kreative Spielwiese eines Spielkindes, das neben seinen zweifellosen Fähigkeiten als Gitarrist und Songwriter zeigen kann, dass er auch ganz formidabel Schlagzeug spielt. Dazu noch ein paar psychedelische Protometal-Anwandlungen, wie sie Black Sabbath einst in der Ursuppe des Heavy Metal verrührten, und schon steht ein quicklebendiges Rockalbum, das auch vor 45 Jahren hätte erscheinen können.

Kiffen zum Slow-Groove von „Time Collapse“, die lange Haarpracht beim perkussiven „Close Your Eyes“ im Kreis rotieren lassen oder beim mit Doppel-Lead-Gitarren durchknallenden „Mirror“ eine Bierbecher-Weitwurf-Challenge starten. Alles Dinge, bei deren Praktizieren man derzeit mit Atemschutzmaske an der Wohnzimmer-Wand aneckt und die Sauerei dann selbst beseitigen muss.

Einen Heiden Spaß macht das der Platte entsprechend trotzdem, auch und gerade weil sie von Produzenten-Legende Steve Albini mal wieder exzellent in Klang-Szene gesetzt wurde.

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