Charlie Simpson – ein Name wie jeder andere. Doch nur auf den ersten Blick, denn was bisher nur ein Geheimtipp auf YouTube war, und bestenfalls eingefleischten Busted-Fans ein Begriff war, könnte schon bald ganz oben in den Playlisten der lokalen Radiostationen stehen.
Der gerade einmal 27-jährige Musiker aus Woodbrigde, England hat bereits eine bewegte Vergangenheit, war er doch bis 2005 in der Boyband Busted Sänger und Gitarrist und wechselte daraufhin in die Indie-Band Fightstar. Doch einige Zeit später merkte er, dass er durchaus als Soloartist funktioniert und brachte vor knapp zwei Jahren seine erste EP mit dem Titel “When We Were Lions” heraus.
Nun scheint ihm der große Wurf gelungen zu sein, denn sein ersten Solo-Album, getauft auf den Titel “Young Pilgrim” stieg in den UK-Charts bereits auf Platz 8 ein und auch hierzulande scheint eine gute Platzierung nicht unwahrscheinlich. Das könnte vor allem daran liegen, dass der junge Musiker vor allem sehr ehrlich und ohne Pauken und Trompeten daherkommt. Zwar ist auch der Markt um Musik à la Jack Johnson mittlerweile gut besetzt, dennoch macht sein Album, inklusive dessen Vorboten “Down Down Down” Lust auf mehr und passt auch stilistisch in den langsam zu Ende gehenden Sommer.
Besonders gut gefällt mir die Nummer “Cemetery”, die ein gewisse Leichtigkeit ausstrahlt und dennoch ein wenig Pepp in Anlehnung an The Bosshoss hat – aber nur ein wenig. “Riverbanks” dagegen möchte eine Atmosphäre erzeugen, einen Tag nie mehr enden zu lassen und schafft dies nicht nur durch den gefühlvollen Gesang, sondern auch durch die reduzierte Instrumentalisierung. Ein wenig Coldplay und Melancholie steckt aber in sicher in jedem Track. Ein kleiner Bonustrack für alle Fans von Livemusik befindet sich obendrein auf der Scheibe – der einfühlsame “Farmer & His Gun”.
