„Unapologetic“, was übersetzt soviel wie unmissverständlich bedeutet, kann durchaus so verstanden werden, dass sie kompromisslos versucht einen Stil zu kreieren, der so nicht zu ihr passt und verdammt kurzlebig und austauschbar ist. Ohne zu untertreiben, ich bin maßlos enttäuscht von Rihanna’s neuem Album, das 17 Titel beinhaltet, die mehr an eine Compilation aus Dupstep und Trance / House Elementen erinnert.
Ihre traumhafte Stimme, die hier zumeist mit grauenvollen Filtern verzerrt wurde, wird zum Beiwerk degradiert. Während die Singleauskopplung „Diamonds“ noch ihren Reiz hat und durchaus ein Juwel auf dem Album ist, geht es dann aber rapide bergab – und zwar mit dem Niveau. Ein achso hiper Song namens „Jump“ soll als Avantgarde hinhalten, „Loveeeeeee Song“ klingt wie ein lieblos vorgetragener Text, der wohl, mit böser Zunge behauptet, als Lückenfüller für Themenvielfalt hinhalten soll. Das obligatorische David Guetta Feature fehlt natürlich auch nicht, hat leider aber auch nicht mehr die Erscheinung wie „Love Don’t Let Me Go“.
Auf ihrem letztjährigen Release „Talk That Talk“ fanden sich zumindest melodiös ansprechend und gesanglich hervorragende Lieder wie „Where Have You Been“ oder „Roc Me Out“. Auch „Only Girl“ Hits sucht man hier vergebens. „Love Without Tragedy / Mother Mary“ scheint mir hier noch eine gelungener Spagat, insgesamt muss ich aber sagen: „Schuster, bleib bei deinen Leisten“.
Eine kleine Randnotiz sei mir noch gestattet, wenn auch nur moralisch und nicht musikalisch, aber ein Feature mit ihrem Ex-Freund Chris Brown, der sie zuletzt grün und blau schlug, scheint mir mehr als geschmacklos, verwerflich und ehrlos. Aber ich schweife ab. Bevor ich nun noch über ihre Gastauftritte als Schauspielerin plaudere, möchte ich noch „Pour It Up“ erwähnen, welches durch seine Reduziertheit und Originalität durchaus den ein oder anderen treuen Hörer zu ein paar neuen Liedern von Rihanna verhelfen dürfte.