Reykjavík, Island – weltbekannt für eine fantastische und fast weltfremde Natur und Landschaft. Doch Island is auch bekannt für gute Musik und Bands, eine der bedeutendsten davon ist bekanntlich Sigur Rós. Gegründet bereits in den 1994er und nun mit ihrem siebten Album „Kveikur“ am Start, ist Sigur Rós den meisten ein Begriff.
Bereits das Cover-Artwork kann als etwas skurril angesehen werden – immerhin wirkt es wie ein Wolf mit Gasmaske. Doch genau diese verkehrte Welt ist, was den Hörer erwartet: kein Mainstream, keine Instrumente wie in jedem zweiten Pop-Konstrukt – teilweise überwiegt sogar das Gefühl, der Titel hätte einen Takt. Und doch wirkt alles harmonisch, passend und aufeinander abgestimmt. Die drei Bandmitglieder erschaffen ein Soundgewand aus Bass, Schlagzeug und verträumtem, nicht schulbuchmässigen Gesang. Sie verstehen es, ein Ambiente zu erschaffen, das sie selbst Dream-Pop nennen und das eine Art Trancezustand, Leere bzw. ein Gefühl der Zeitlosigkeit erzeugt.
„Isjaki“ gefällt mir beispielsweise recht gut von der Abstimmung und dem Einsatz der Instrumente, allerdings ist der Gesang kurzzeitig etwas zu hoch gepitched für meinen Geschmack. Etwas Erholung finde ich aber kurzerhand bei dem Titel „Var“, der psychedelisch angehaucht ist und dennoch einzigartig schön erscheint – ganz ohne große Abwechslung. Zu guter Letzt sei noch „Brennisteinn“ erwähnt, das sehr metallisch und industriell klingt und durch den Einsatz von schrillen Gitarren eine mechanische und kalte Atmosphäre erzeugt, die genauso unerwartete Gefühlswelten offenbart wie jeder andere Titel.
Eine Begnung der anderen Art – soviel ist sicher, wer diese Erfahrung einmal ausprobieren möchte, dem sei „Kveikur“ ans Herz gelegt.