Easy October - Things We Said YesterdayBei der schwedischen Band Easy October kommt einiges an Erfahrung zusammen. Die Besetzung liest sich wie eine Superformation des skandinavischen Indie-Pops. Dabei dürfte ihr Frontmann Kristoffer Hedberg zu den Unbekannteren zählen, obwohl er bereits vier Soloalben eingespielt hat, diese jedoch in schwedischer Sprache und somit hierzulande außerhalb des Radars. Der Solokünstler Kristofer Aström ist dagegen präsent unter deutschen Schirmen, zumal er auch der Formation Fireside angehört. Johan Hakansson von The Soundtrack Of Our Lives am Schlagzeug und Nikke Ström, der für den bereits genannten Aström in die Basssaiten griff, bilden das Rückgrat von Easy October.

Ach, der ist aber süß! Der zottelige Hund auf dem Cover führt aber keineswegs auf die richtige Spur. Keine Teenie affinen Popsongs oder Tierschutzprogramme werden hier vorgeführt, Easy October liefern vielmehr für das kompetente Indie-Publikum ab. „Things We Said Yesterday” ist der Titel ihres Debütalbums, das  mit jener für skandinavische Länder typischen Melancholie daherkommt, die sich mit catchy Indie-Pop und Americana verknüpft.

Die erste Singleauskopplung „Rocket Man“ darf durchaus als Zitat oder Hommage an jenen 70er Hit von Elton John gewertet werden, wogegen der Opener „Baby Blue“ als Duett mit Elin Ruth Sigvardsson eine in die Knie zwingende Ballade abgibt. Hierfür sind naturgemäß Melodien zwingend und die sind bei Easy October im Zehnerpack zu erstehen. Dabei sind Titel wie “Better Where You Are”, „Lost It Again“ und „You Won’t Miss Me“ mit jenem schwedischen Sehnsuchts- und Wehmutspotential gesegnet, das zwischen den Gitarrensaiten und Stimmbändern mitschwingt. Ergänzend lassen sich „Tonight, Tonight“, „This Time“ und „Lay Me Down Easy“ zwischen Britpop und Americana verorten ohne die Klischees jener Genres zu bedienen.

Letztlich ist es der Reiz dieser Platte, dass eindeutige Zuweisungen kaum greifen, sie aber dennoch ein rundes Bild hinterlässt. Zurückzuführen auf die unterschiedliche musikalische Herkunft der Einzelnen, die hier als Gruppe gemeinsam mit Produzent und Gastmusiker David Fransson für die Kompositionen zuständig war. Auch die tierische Mithilfe beschränkt sich nicht ausschließlich auf den Zottelhund, beim finalen Titel „Lay Me Down Easy“ durften echte Vögel mitzwitschern. Müssen also schon tierliebe Menschen sein, die hier in die Tiefe gehende und leicht beschwingte Indie-Pop-Songs so schön ausbalancieren.

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